Sozialpartner wollen Quoten „endlich“heben
Van der Bellen bei Gipfel für bessere Kinderbetreuung.
Den „Turbo“endlich zünden wollen die Sozialpartner beim Ausbau der Kinderbetreuung. Bei einer Pressekonferenz forderten Arbeiter-, Wirtschaftsund Landwirtschaftskammer, ÖGB und Industriellenvereinigung in der Wiener Hofburg einen Rechtsanspruch.
Anlass gibt die zuletzt wieder gesunkene Betreuungsquote, insbesondere der unter Zweijährigen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen verwies in seiner Eröffnungsrede darauf, dass in Österreich noch immer zu wenig in elementare Bildung investiert werde. Die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden müssten endlich die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
Betreuung am Bauernhof
Die im Vorjahr beschlossene neue 15a-Vereinbarung sei nur „die erste Stufe auf einer steilen Treppe“gewesen, meinte WKOVizepräsidentin Martha Schultz. Jedes Kind müsse einen Platz bekommen, wenn es einen brauche – auch im ländlichen Raum. Mit Nachbarländern, die den Rechtsanspruch hätten, stehe man in direktem Wettbewerb. ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann und IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka betonten, dass das eine Chance für die Regionen sei. Beide plädierten für einen einheitlichen Qualitätsrahmen, etwa für Gruppengrößen. AK-Präsidentin Renate Anderl verwies auf steuerliche Effekte: Mehr Frauen in Beschäftigung beziehungsweise in Vollzeit würden auch mehr Einnahmen durch die Lohnsteuer bedeuten.
LandwirtschaftskammerVizepräsidentin Irene Neumann-Hartberger verwies auf ein bäuerliches Modell: So könnten Bauernhöfe Betreuung anbieten, in die Partner mit pädagogischer Ausbildung hineingeheiratet hätten. So könnte man Tageselternplätze auch für andere gewinnen. (APA)