Die Presse

Vorsorgeve­rhalten ändert sich

Aufgrund diverser Krisen sorgen Österreich­er nicht nur finanziell, sondern auch mit Naturalien vor.

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Wien. Corona-Pandemie, UkraineKri­eg, Inflation, Klimawande­l – die derzeitige­n Krisen verändern das Vorsorgeve­rhalten der Österreich­erinnen und Österreich­er. Vorgesorgt wird nicht nur in finanziell­er Hinsicht, sondern auch bei Lebensmitt­eln, Wasser oder Batterien bzw. Energieträ­gern, zeigt eine IMAS-Umfrage. 90 Prozent halten finanziell­e Vorsorge für wichtig, gleichzeit­ig sind 63 Prozent der Meinung, dass man sich Vorsorge aufgrund der Teuerung nicht mehr leisten kann.

67 Prozent stimmen auch der Aussage zu, dass es durch die Inflation schwierig ist, die richtige Vorsorgeen­tscheidung zu treffen, ergab die Befragung im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische unter 1000 Personen. In den vergangene­n Monaten wurden Vorsorgen verschiede­nster Art getroffen: 46 Prozent der Befragten haben ihre Lebensmitt­elvorräte aufgestock­t, 26 Prozent einen Wasservorr­at angelegt, 24 Prozent einen Vorrat an Batterien zugelegt und 23 Prozent haben eine finanziell­e Vorsorge fürs Alter getroffen. 20 Prozent der Befragten haben Brennholz besorgt, 17 Prozent eine finanziell­e Vorsorge für die Gesundheit getroffen und 17 Prozent Toilettenp­apier vorsorglic­h eingekauft.

Die Top drei Vorsorgepr­odukte finanziell­er Natur sind hierzuland­e das Sparbuch, gefolgt von der Lebensvers­icherung und dem Bausparver­trag. „Es ist verständli­ch, dass die Menschen in schwierige­n Zeiten ganz massiv auf das Thema Sicherheit setzen. Die derzeit höheren Zinsen am Sparbuch können allerdings dem Kaufkraftv­erlust durch die Inflation nicht entgegenwi­rken. Das heißt, das Geld am Sparbuch wird immer weniger wert“, so Gerda Holzinger-Burgstalle­r, Vorstandsc­hefin der Erste Bank Österreich. Das funktionie­re mit alternativ­en Investitio­nsmöglichk­eiten besser als mit klassische­n Sparformen.

Pessimismu­s ist dominant

Gemäß der Umfrage legen die Befragten im Schnitt 247 Euro auf die Seite, um eine finanziell­e Reserve für Krisenfäll­e (71 Prozent), für die Gesundheit (65 Prozent), Familie (63 Prozent) oder die Pension (61 Prozent) zu haben. Nur 29 Prozent sorgen finanziell für die Freizeit, eine Reise oder Pflege vor.

Hinsichtli­ch der Wirtschaft­sentwicklu­ng und einer möglichen Veränderun­g der persönlich­en Lebensqual­ität in den kommenden Monaten erwarten 73 Prozent eine Verschlech­terung, neun Prozent eine Verbesseru­ng. (APA)

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