Laufen ohne Eis am Weissensee
Zugegeben, es ist nicht die allererste Destination, die bei der Suche nach einer schönen Laufstrecke einfällt. Schließlich ist der Weissensee in Kärnten vor allem für seine einzigartigen Eislaufbedingungen bekannt. Außerdem bietet die Region im Winter auch weitläufige Langlaufloipen und ein winziges, aber gar nicht so schlechtes Skigebiet, das jedes Jahr sogar die österreichischen Slalomskistars zum Training anlockt.
Doch auch die begeisterte Wintersportlerin will einmal eine lockere Runde laufen oder wird mitunter durch warme Temperaturen – das kann ja heutzutage durchaus passieren – dazu gezwungen.
Dafür ist der Osteruferweg am Weissensee wie geschaffen. Im Sommer sind die rund sieben Kilometer am unbebauten östlichen Ende die dort wohl beliebteste Wanderroute überhaupt, wodurch es sich bei der einen oder anderen Stelle schon einmal etwas stauen kann. Das hat auch einen guten Grund: Nirgendwo sonst am See sieht man deutlicher, wie der weiße Schlamm am Seeufer, der dem See seinen Namen gegeben hat, das Wasser in karibische Türkistöne färbt.
Das Farbenspiel kann man auch im Winter beobachten und hat noch dazu die Strecke quasi für sich allein. Gestartet wird beim Parkplatz in Neusach oder, wer mit dem Rad anreist, zwei Kilometer über eine Forststraße weiter beim Hotel Ronacherfels. Gleich dahinter startet der eigentliche Weg, der ab hier übrigens für Mountainbiker gesperrt ist. Von da an geht es einmal dicht am Wasser, dann wieder zehn Meter weiter oben entlang. Von ein paar felsigen, mitunter auch steilen Stellen einmal abgesehen, läuft man über einen von Abertausenden Nadeln gepolsterten (die Knie werden es danken!), ebenen Pfad. Dabei muss man bei den sich gefühlt alle zehn Meter eröffnenden Panoramablicken auf den See aber aufpassen, nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Noch ein Hinweis für die Einteilung: Das Ausflugsschiff, das einen am Ende der Strecke wieder an den Ausgangspunkt bringt, gibt es nur im Sommer.