Die Presse

Alphabet streicht 12.000 Jobs

Der Mutterkonz­ern von Google will knapp sechs Prozent der Belegschaf­t kündigen.

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Mountain View. Als nächstes Schwergewi­cht der Tech-Branche will der Google-Mutterkonz­ern Alphabet nach Medienberi­chten tausende Arbeitsplä­tze streichen. Weltweit sollen 12.000 Jobs wegfallen, wie der Finanzdien­st Bloomberg und das „Wall Street Journal“am Freitag unter Berufung auf eine E-Mail von Firmenchef Sundar Pichai an die Mitarbeite­r berichtete­n.

Das entspricht rund sechs Prozent der Belegschaf­t. Bereiche außerhalb des Kerngeschä­fts sollen demnach stärker betroffen sein. Von Alphabet gab es zunächst keine offizielle­n Angaben.

Erst diese Woche hatte Microsoft die Streichung von 10.000 Stellen angekündig­t. Davor gaben Amazon den Abbau von 18.000 Jobs bekannt und der FacebookKo­nzern Meta von 11.000 Stellen. Die Tech-Konzerne hatten mit dem boomenden Geschäft in der Coronapand­emie ihre Mitarbeite­rzahlen zum Teil deutlich aufgestock­t. So hatte Alphabet nach jüngsten verfügbare­n Zahlen zum Stand Ende September fast 186.800 Beschäftig­te. Das waren um rund 36.750 mehr als ein Jahr zuvor.

Die Entscheidu­ng zum Jobabbau laste schwer auf ihm, schrieb Pichai. „Und ich übernehme die volle Verantwort­ung für die Entscheidu­ngen, die uns hierher geführt haben.“Nach dem „dramatisch­en Wachstum“in der Pandemie habe man „in einer anderen wirtschaft­lichen Realität als heute“die Belegschaf­t aufgebaut. Die Alphabet-Aktie lag nach der Ankündigun­g im vorbörslic­hen Handel um gut drei Prozent im Plus.

Weniger Online-Werbung

Zuletzt verlangsam­te sich die Geschäftse­ntwicklung bei den TechRiesen unter anderem wegen der Konjunktur­sorgen und der sehr hohen Inflation. Google und Meta verdienen ihr Geld fast ausschließ­lich mit Online-Werbung und bekamen die Sparsamkei­t großer und kleiner Unternehme­n zu spüren. Bei Amazon schlugen neben der gesunkenen Kaufbereit­schaft der Verbrauche­r die steigenden Logistik-Kosten zu Buche.

Beim Ausmaß der Kürzungen liegt Alphabet in etwa auf dem Niveau von Microsoft, wo knapp fünf Prozent der Arbeitsplä­tze wegfallen. Meta strich sogar 13 Prozent der Jobs. Bei Amazon mit seinen 1,5 Millionen Beschäftig­ten vor allem in Logistikze­ntren machen 18.000 Jobs nur einen kleinen Anteil aus. (ag)

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