Die Hälfte der Todesfälle durch Vorsorge vermeidbar
Krebsreport. Innovationen führten zur Steigerung der Überlebenschance bei Nieren-, Kopf- und Halstumoren.
Wien. Der aktuelle Österreichische Krebsreport zeichnet ein durchaus positives Bild der Versorgung. Innovationen kämen bei den Erkrankten an, was sich auch an den gestiegenen Überlebensraten ablesen lässt. Doch zugleich wäre die Hälfte aller Krebs-Todesfälle durch bessere Vorsorge vermeidbar, sagt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. „Die beste Krebstherapie ist, ihn nicht zu bekommen.“
In den vergangenen Jahren habe sich die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Nieren-, Hals-, Kopf- und Magentumoren signifikant erhöht, sagt Monika Hackl, Leiterin des Nationalen Krebsregisters. Eine gute Prognose gibt es auch bei Brust-, Prostata-, Schilddrüsen- und Hodenkrebs. Hier liegt das kumulierte relative Überleben drei Jahre nach der Diagnose bei 90,6 bis 96,6 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Lungen-, Speiseröhren-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 30,2 bis 15,6 Prozent. Vorsorge und Früherkennung kommen laut Sevelda noch immer zu kurz. Hierzu zählen: regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung, Impfungen gegen HPV, Hepatitis B und C, Vermeidung von Nikotinund übermäßigem Alkoholkonsum sowie die Teilnahme an den empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen.
130 neue Medikamente
In der Versorgung habe es in den vergangenen Jahren bahnbrechende Innovationen gegeben, wie etwa 130 neue Medikamente. Zugleich bemühe man sich, den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten zu verbessern. Denn diese hätten oft Schwierigkeiten, eine Krebsdiagnose zu „verdauen“und die Ausführungen des Arztes so zu verstehen, dass sie selbst Therapieentscheidungen treffen können, so Ansgar Weltermann von der Krebshilfe.