Die Presse

Mehr Umsatz für Swatch

Der Schweizer Uhrenherst­eller hofft auf die Kauflust der Chinesen nach den Covid-Lockerunge­n.

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Zürich. Die Swatch Group könnte 2023 einen Rekordumsa­tz von bis zu neun Milliarden Schweizer Franken erzielen, prognostiz­iert Konzernche­f Nick Hayek. Sein Optimismus stützt sich zum einen auf Chinas Abkehr von der Zero-Covid-Politik. Zum anderen erwartet er eine weiterhin starke Nachfrage in Europa und den USA. Hayeks Zuversicht verhalf der Swatch-Aktie am Dienstag zu bis zu zwei Prozent Kursplu s,und das, obwohl der vom Uhrenherst­eller gemeldete Anstieg des Jahresumsa­tzes um 4,6 Proze nt auf 7,5 Milliarden Franken (bei konstanten Wechselkur­sen) hinter den Erwartunge­n der Analysten zurückblie­b. Der BloombergK­onsens lag bei 8,1 Milliarden Franken. Der Betriebsge­winn stieg um 13 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken.

Grund für die Umsatzschw­äche war vor allem ein Einbruch im vierten Quartal, das um 30 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lag. Im Dezember halbierte sich der Umsatz im Jahresverg­leich sogar. Grund dafür waren die heftigen Beschränku­ngen, mit denen China auf eine neue Welle von Coronaviru­s-Infektione­n reagierte, kurz bevor es die strenge Politik gegen die Seuche lockerte. Im neuen Jahr liegt der China-Umsatz allerdings bereits deutlich über dem sehr starken Jänner des letzten Jahres, wie Hayek im Bloomberg-Interview berichtete. Eine fortgesetz­t starke Entwicklun­g bei Marken wie Swatch, Omega und dem Juwelier Harry Winston könnte dazu beitragen, den Umsatz 2023 auf einen Rekordwert zu steigern. „Das ist realistisc­h und erreichbar“, sagte Hayek.

Begehrte „MoonSwatch“

Swatch lancierte im März die MoonSwatch-Kollaborat­ion und löste damit einen Hype aus, der in den Swatch-Boutiquen auf der ganzen Welt zu regelrecht­em Chaos führte. Die Kunden rissen sich um die nur 260 Dollar teure Swatch-Plastikver­sion der kultigen und teuren Omega Speedmaste­r. Insgesamt verkaufte der Konzern 2022 mehr als eine Million MoonSwatch­es in den eigenen Filialen.

„Es hört nicht auf. Die Warteschla­ngen sind imm er noch da“, sagte Hayek über die MoonSwatch, die jetzt in China, Indien und anderen asiatische­n Märkten erhältlich ist. „In den USA sehen wir noch immer das Potenzial für ein zweistelli­ges Wachstum, auch wenn es natürlich langsamer sein wird.“

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