(Wiens) Direktionen fehlt Nachwuchs
Nicht nur, aber vor allem an Wiener Pflichtschulen fehlt das Interesse für die Leitung. Vizebürgermeister Wiederkehr (Neos) verspricht nun Anreize.
Direktionsposten von Pflichtschulen können immer seltener besetzt werden. Der eklatante Personalmangel trifft den Lehrberuf als Ganzes. Umso deutlicher zeigt er sich inzwischen auch bei Führungspositionen im System.
In Wien ist die Lage besonders kritisch, wie der „Standard“auf Verweis von zwei Anfragen der Wiener Grünen an Wiens Vizebürgermeister, Christoph Wiederkehr (Neos), am Mittwoch berichtet hat. Für sieben von zehn offenen Direktionsstellen an Pflichtschulen in der Bundeshauptstadt gab es in den vergangenen vier Jahren jeweils nur eine Bewerbung – oder gar keine. Auch in den Bundesschulen
ist die Situation nicht besser. Laut vom „Standard“zitierten Zahlen aus dem Bildungsministerium werden 123 Standorte (50 AHS und 73 BMHS) derzeit provisorisch geleitet. Das Ministerium hält fest, dass es insbesondere im ländlichen Raum Probleme mit dem Nachwuchs für die Führungspositionen gäbe.
Autonomie und Entlastung
Die grünen Bildungssprecher im Wiener Rathaus, Julia Malle und Felix Stadler, fordern von der Wiener Stadtregierung nun Anreize, um mehr Personal zu begeistern, sich für den Job zu bewerben. „Direktorinnen und Direktoren sind enorm wichtige und entscheidende Personen, wenn es um die Schulqualität und das Lernen von Kindern geht. Wir brauchen daher die besten und motiviertesten Menschen in diesen Rollen“, wird Stadler im Bericht zitiert. Der Zustand sei „untragbar“.
Aus Wiederkehrs Büro heißt es, dass die Direktorinnen und Direktoren in ihrer Führungsaufgabe „gestärkt werden müssten“durch „entsprechende Handlungsspielräume“. Man wolle die Autonomie stärken und ein mittleres Management einführen. Eine Entlastung solle auch durch Unterstützungskräfte für administrative Aufgaben gelingen. (red.)