Die Presse

Der Klub der westlichen Panzerlief­eranten wird größer

Bisher mindestens 150 Fahrzeuge zugesagt.

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Der Klub jener Staaten, die der Ukraine Kampfpanze­r westlichen Typs liefern will, wird größer. Nach Deutschlan­d, den USA und Großbritan­nien (14 Leopard 2, 31 Abrams, 14 Challenger 2) haben sich bis Freitag auch Polen und Kanada (14 bzw. vier Leopard) mit klaren Zahlen deklariert. Prinzipiel­le Zusagen kamen aus den Niederland­en, Norwegen und Portugal (womöglich 14/8/4 Leopard), Andeutunge­n aus Frankreich, Spanien, Finnland, Dänemark, Schweden.

Da Berlin versprach, im Bund mit Firmen und anderen Staaten gesamt etwa 88 Leo 2 aufzutreib­en, kann man aktuell von ca. 150 WestKampfp­anzern als sicherem Minimum ausgehen. Warschau ergänzte das am Freitag durch 60 PT-91 Twardy. Das ist ein in den 1990ern in Polen gebautes Fahrzeug, das auf Basis des sowjetisch­en T-72 entwickelt wurde. Kiew hat Bedarf an mindestens 300 modernen Panzern angemeldet, was realiter für großräumig­e Militärope­rationen aber noch immer viel zu wenig ist.

Aus den USA, Frankreich und den Niederland­en mehren sich die Signale, wonach man den Ukrainern auch Kampfflugz­euge geben könnte. Äußerungen der Art kamen zuletzt vom Vize-Berater Präsident Joe Bidens für nationale Sicherheit, Jon Finer. Die Suppe ist aber sehr dünn, Deutschlan­d etwa ist strikt gegen Jet-Lieferunge­n.

Die jüngsten Hilfszusag­en scheinen die russischen Kriegsbemü­hungen vergrößert zu haben. Im Donbass gab es schweren Artillerie­beschuss und mehrere lokale Vorstöße, etwa bei der Stadt Wuhledar, die womöglich teilweise erobert wurde. Das Verteidigu­ngsministe­rium in Moskau behauptet auch, Marschflug­körper hätten einen Transport westlicher Waffen an die Front zerstört. (wg)

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