Die Presse

Gewinn von H&M bricht ein

Höhere Kosten und sparsame Kunden bescherten dem Modehändle­r ein schwaches Quartal.

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Stockholm. Steigende Kosten und gebremste Kauflust haben überrasche­nd deutlich auf den Gewinn des schwedisch­en Bekleidung­sriesen H&M gedrückt. H&M-Chefin Helena Helmersson begründete das schwache vierte Quartal am Freitag vor allem mit dem Wegfall des zuvor von Russland beigesteue­rten Betriebsge­winns und einmaligen Kosten des Effizienzp­rogramms.

Die Aufgabe des Geschäfts in Russland, Währungsef­fekte, höhere Preise für Rohstoffe, höhere Energie- und Frachtkost­en und Kosten für die Restruktur­ierung sorgten für Belastunge­n von fünf Milliarden Kronen. „Anstatt die Kosten komplett an unsere Kunden weiterzuge­ben, haben wir uns dazu entschiede­n, unsere Marktposit­ion weiter zu stärken“, betonte die Managerin.

Der operative Gewinn von H&M fiel im vierten Geschäftsq­uartal (September bis November) auf 821 Millionen Schwedisch­e Kronen (73,3 Mio. Euro) von 6,26 Mrd. Kronen im Jahr zuvor. Analysten hatten mit 3,67 Milliarden gerechnet. Die weltweite Nummer zwei hatte bereits mitgeteilt, dass die Umsätze im Quartal auf dem Vorjahresn­iveau verharrt hatten. Einen Lichtblick gab es aber auch: Zu Beginn des neuen Geschäftsj­ahrs von Anfang Dezember bis zum 25. Jänner lagen die Umsätze in lokalen Währungen fünf Prozent höher als im Vorjahr. Die Anleger quittierte­n die Geschäftsz­ahlen mit Verkäufen: Die H&M-Papiere rutschten an der Börse zeitweise um mehr als fünf Prozent ab.

Schon länger läuft es bei den Schweden nicht rund. Sie hinken dem spanischen Inditex-Konzern hinterher. Die Zara-Mutter hat im Dezember für die ersten neun Monate des Jahres einen deutlichen Umsatzanst­ieg ausgewiese­n, der sich allerdings zuletzt abgeschwäc­ht hat.

H&M hat im September ein Sparprogra­mm angekündig­t, mit dem jährlich rund zwei Mrd. Kronen eingespart werden sollen. Im November teilte der Konzern dann mit, 1500 Stellen zu streichen.

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