Haags Direktionszeit nur „durchwachsen“?
„Wie findet man den nächsten Superdirektor“von Almuth Spiegler, 26. 1.
Auch bei diesem Beitrag sind, wie immer bei Almuth Spiegler, Inhalt und Stil schlicht und einfach ausgezeichnet. Aber „Nobody is perfect“, und ich möchte mit drei jüngeren (von vielen!) Fakten die Frage stellen, ob Spieglers Beurteilung
für Haags Gesamtleistung mit „allerdings durchwachsen“adäquat ist.
I „Idole und Rivalen“, diese erstund einmalige Gegenüberstellung herausragendster Werke bedurfte sicher einer für interessierte Laien kaum vorstellbaren Vorbereitungsarbeit. Diese Ausstellung war aber so attraktiv, dass es für die stets sehr zahlreichen Besucher des Öfteren Wartezeiten gab, die aber immer ohne Murren zur Kenntnis genommen wurden.
Bei mehrmaligen Besuchen durfte ich das mit Freude feststellen und hoffe, dass das auch allseits als Dank und Anerkennung für das gesamte KHM-Team unter der Leitung der Direktorin empfunden wird.
I Als langjähriger Jahreskartenbesitzer beginne ich meine Besuche immer im zweiten Stock, bei den Vermeyen-Kartons. Auch hier ist Direktorin Haag seit 2018 bemüht, diese ebenfalls einmaligen und wahren Schätze des KHM nach der notwendigen gediegenen und sicher sehr kostspieligen
Restaurierung besser aufzustellen. Ob diesbezüglich die „traditionelle Pattsituation mit dem kaufmännischen Direktor“förderlich ist, darf bezweifelt werden. Ein Karton ist immerhin schon in Arbeit.
I Zu Recht bezeichnet Spiegler die 2017 verkündete und – Gott sei Dank – nicht erfolgte Ablöse als „demütigend“. Dass Haag trotzdem und keineswegs „gelähmt“weitergemacht hat, wird leider nicht gebührend erwähnt.
Dr. Josef Koch, 2130 Mistelbach