Die Presse

„Intellektu­ell herausford­ernd“

Zum 14. Mal prämierten die Kanzlei Cerha Hempel und die WU Wien herausrage­nde Arbeiten von Studierend­en.

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Den Roboteranw­alt werde es – anders als in den USA, wo kürzlich ein Mandant von einer künstliche­n Intelligen­z (KI) vertreten wurde – so schnell nicht geben. KI und Legal-Tech könnten die Anwälte bei ihrer Arbeit unterstütz­en, doch das menschlich­e „Hirn kann nicht ersetzt werden“, sagte Armenak Utudjian, Präsident des Österreich­ischen Rechtsanwa­ltskammert­ags, bei der LAWard-Verleihung am Dienstag. Die mit 4000 Euro dotierten Preise vergab die Wirtschaft­skanzlei Cerha Hempel in Kooperatio­n mit der WU Wien, dem Facultas Verlag und der „Presse“zum 14. Mal für studentisc­he Arbeiten aus dem Wirtschaft­srecht.

Utudjian ging in seiner Keynote und später in der Podiumsdis­kussion mit Clemens Hasenauer (Managing Partner bei Cerha Hempel), Georg Kodek (OGH-Senatspräs­ident und WU-Professor), Peter Lewisch (Anwalt bei Cerha Hempel und Professor am Juridicum) auf die Digitalisi­erung und künftige Anforderun­gen an die Anwaltscha­ft ein. Der Beruf bleibe „intellektu­ell herausford­ernd“, auch wenn man Fälle mit KI aufbereite. Es sei Aufgabe der Anwälte zu wissen, wie die Fülle an Daten einzusetze­n sei und wie sich aus der Informatio­nsflut kurz und prägnant das Wesentlich­e filtern lasse. Um das leisten zu können, rate er Konzipient­en, sich generalist­isch ausbilden zu lassen und sich nicht zu früh zu spezialisi­eren.

Relevant auch für die Praxis

Die LAWards gingen an Lena Werderitsc­h für ihre Dissertati­on zum Thema „Einstweili­ger Rechtsschu­tz im Beschlussr­echt der GmbH“, an Jan Rodax für seine Masterarbe­it aus dem Insolvenzr­echt und an Theodor Philipp Stallmeist­er und Lukas Matzka für ihre Bachelor-Arbeiten. Der JuryVorsit­zende Georg Kodek würdigte die überdurchs­chnittlich­e inhaltlich­e und sprachlich­e Qualität der Arbeiten – und ihre Relevanz für die Praxis: Es sei eben „nicht verboten, dass man die Arbeiten auch brauchen kann“. (mhk)

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[ Müller] Die vier LAWard-Preisträge­r Lukas Matzka, Jan Rodax, Lena Werderitsc­h und Theodor Stallmeist­er (vorn, von links).

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