Die Presse

Parlament: Weitere Hilfen, Brunner retour

Paket für Betriebe gegen Teuerung beschlosse­n.

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Nach der letztwöchi­gen Sondersitz­ung ist am Dienstag auch die erste reguläre Sitzung des Nationalra­tes im renovierte­n Parlament über die Bühne gegangen – und erneut wurden dabei Milliarden in die Hand genommen. Mit den Stimmen von ÖVP und Grünen wurde der neuerliche Ausbau der Energiehil­fen für Unternehme­n beschlosse­n. Das bedeutet, dass diese heuer zusätzlich 3,5 Milliarden zur Dämpfung der hohen Energiekos­ten erhalten, zusammen mit den Hilfen des Vorjahrs sind es sieben Milliarden Euro.

Vor dem Beschluss wurden bekannte Positionen ausgetausc­ht: Die SPÖ forderte einmal mehr einen Gaspreisde­ckel, die Neos kritisiert­en, dass die türkis-grünen Förderunge­n zu teuer und nicht zielgerich­tet seien, die Freiheitli­chen forderten erneut das Ende der Russland-Sanktionen. Indes verteidigt­e Türkis-Grün die eigenen Maßnahmen – mit dem neuerliche­n Verweis darauf, dass die Wirtschaft und Arbeitsmar­kt nicht, wie mancherort­s prognostiz­iert, eingebroch­en seien. Mitunter ging es auch hitzig zu in der Plenardeba­tte – vor allem nach einem dringliche­n Antrag der SPÖ an Finanzmini­ster Magnus Brunner (ÖVP). Anlass dafür war auch ein „Presse“–Interview mit Nationalba­nk-Direktor Thomas Steiner. Dieser erklärte, dass aufgrund der Krise 2022 OeNBVerlus­te von rund zwei Milliarden Euro zu erwarten seien. Die SPÖ versuchte daraus eine ÖVP-Affäre zu machen – schließlic­h, befand der rote Abgeordnet­e Kai Jan Krainer, sei Steiner auf einem Ticket der Volksparte­i in seine Position gekommen. Der politisch zuständige Finanzmini­ster, der erstmals seit seinem ScooterUnf­all vor drei Wochen größer in Erscheinun­g trat, konterte: Die Entwicklun­gen 2022 hätten dazu geführt, dass die meisten Notenbanke­n Verluste aufweisen würden. In der Schweiz gehe man sogar von 132 Milliarden Euro aus. (APA, red.)

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