Die Presse

Regierung erhöht Energiehil­fen

Neuer Energiekos­tenzuschus­s soll Betrieben zusätzlich 3,5 Mrd. Euro bringen. Notifizier­ung der EU-Kommission noch ausständig.

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Der Nationalra­t hat am Dienstag mit den Stimmen von ÖVP und Grünen den weiteren Ausbau der Energiehil­fen für Unternehme­n beschlosse­n. Diese werden heuer zusätzlich 3,5 Milliarden zur Dämpfung der hohen Kosten erhalten, zusammen mit den Hilfen des Vorjahrs sind es sieben Mrd. Euro. Das Thema war schon davor hochgekoch­t, hatte die SPÖ doch die Situation auf dem Gasmarkt zum Inhalt der „Aktuellen Europastun­de“gemacht.

Einerseits wird der bestehende Energiekos­tenzuschus­s 1 für die Monate Oktober, November und Dezember 2022 fortgeführ­t, anderersei­ts ein Energiekos­tenzuschus­s 2 für 2023 eingeführt. Es wird weniger auf die Energieint­ensität abgestellt, außerdem wurde die Förderinte­nsität für Energie-Mehrkosten in der untersten Stufe von 30 auf 60 Prozent verdoppelt. Die für den Energiekos­tenzuschus­s 2 nötige Förderrich­tlinie ist in Ausarbeitu­ng und soll dann der EU-Kommission

zur Notifizier­ung vorgelegt werden, hieß es seitens des Wirtschaft­sministeri­ums. Eine weitere Unterstütz­ungsmaßnah­me (insbesonde­re für Kleinstunt­ernehmen, die die Förderunte­rgrenze von 2000 Euro für den Energiekos­tenzuschus­s nicht erreichen) ist mit dem Pauschalfö­rdermodell geplant, dieses sei derzeit in Finalisier­ung.

Erhöht wurde zudem (mit Stimmen aller Fraktionen mit Ausnahme der Neos) die Abgeltung der durch die Großmarktp­reise verursacht­en hohen Netzverlus­tkosten von Stromkunde­n – von 260 auf 558 Mio. Euro. Dadurch werden 80 Prozent des Mehraufwan­ds vom Bund übernommen. Ein durchschni­ttlicher Haushalt soll sich damit 80 Euro ersparen. An den Ausschuss rückverwie­sen wurde eine Novelle des Gaswirtsch­aftsgesetz­es. Mit dieser sollten SpeicherUn­ternehmen dazu verpflicht­et werden, die Aufnahme ihrer Tätigkeit im Voraus der Regulierun­gsbehörde anzuzeigen. (APA)

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