Pionierarbeit in der Krebsforschung
Mit klinischer Forschung das Leben von Menschen mit schweren Erkrankungen zu verbessern, ist erklärtes Ziel des Biopharma-Unternehmens Bristol Myers Squibb (BMS). Für die Krebsimmuntherapie leistete BMS Pionierarbeit, aber die Forschung geht weiter.
Jeder Tag, an dem ein Mensch unter einer Erkrankung leidet, ist ein Tag zu viel. Als eines der führenden Unternehmen in klinischer Forschung hat sich Bristol Myers Squibb (BMS) zur Aufgabe gemacht, in die Entwicklung innovativer Arzneimittel zu investieren und Menschen mit Erkrankungen zu helfen. „Als forschendes pharmazeutisches Unternehmen sehen wir klinische Studien als gesellschaftliche Verantwortung“, erklärt Dr. Eveline Trachsel, Medical-Direktorin Schweiz-Österreich bei Bristol Myers Squibb.
Chance für Österreich
Bis ein Medikament von der Entwicklung im Labor tatsächlich zu den Patient:innen gelangt, vergeht oft viel Zeit. Je früher eine betroffene Person Zugang zu neuen Behandlungen erhält, desto größer sind die Chancen auf Behandlungserfolge. Hier kommen klinische Studien ins Spiel: „Klinische Studien bieten Patient:innen mit schweren Erkrankungen einen frühen Zugang zu innovativen Arzneimitteln. Weiters sichern die aus Studien gewonnenen Erkenntnisse den medizinischen Fortschritt. Beide Faktoren kommen der Behandlung von Patient:innen in Österreich zugute“, betont Dr. Eveline Trachsel.
Die Durchführung klinischer Studien ist auch eine Chance für den Standort Österreich: Studienärzt:innen sammeln bereits früh Erfahrung mit modernsten Therapien – oftmals den Behandlungsstandards von morgen. Außerdem entlasten Studien das Gesundheitssystem finanziell und tragen zur Wertschöpfung bei. „Von einem starken Forschungsstandort profitiert also das gesamte Gesundheitssystem“, sagt Eveline Trachsel.
BMS legt in seinen Aktivitäten einen klaren Schwerpunkt auf klinische Forschung – und nimmt dadurch eine Vorreiterrolle ein: Durch diese Schwerpunktsetzung konnten innovative Therapien unter anderem für Patient:innen mit Herzerkrankungen, neurologischen Störungen, oder onkologischen Erkrankungen entwickelt werden. Und auch auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen entwickelt BMS neue Behandlungsmöglichkeiten.
Pionier der Immunonkologie
Allerdings gibt es für viele Krankheiten bis heute noch gar keine oder sehr begrenzte Therapiemöglichkeiten. Ein Blick in die Onkologie – einem wichtigen Bereich der klinischen Forschung bei BMS – macht Hoffnung. Schon seit den 1950erJahren erforscht BMS neue Therapien gegen Krebs und zählt damit zu den Pionieren der onkologischen Forschung. 1967 schließlich entwickelten Forscher:innen das erste Krebsmedikament aus dem Hause Squibb. In den folgenden Jahrzehnten ging die Forschung weiter – in den Laboren und in klinischen Studien. So gelang ein großer Fortschritt: die Entwicklung immunonkologischer Krebstherapien.
Die Immunonkologie darf zu Recht als Durchbruch bei Behandlungsoptionen bezeichnet werden. Vor mittlerweile zehn Jahren kam die Immunonkologie erstmals in die Klinik. „Immuntherapien bedeuteten eine große Hoffnung, denn in manchen Bereichen gab es kaum oder keine Therapie“, erinnert sich Eveline Trachsel. 2018 wurden die Entdecker dieses Mechanismus mit dem Medizin-Nobelpreis ausstören.
gezeichnet. Anders als viele bisher verfügbaren Therapieoptionen, die direkt den Tumor bzw. Krebszellen angreifen, aktivieren immunonkologische Wirkstoffe die natürlichen Fähigkeiten des körpereigenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung. Denn die Grundidee der Krebsimmuntherapie ist sehr einfach: das eigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs mobilisieren. Genau dafür ist das menschliche Immunsystem eigentlich gut gerüstet. Mehrere Akteure der Körperabwehr – darunter auch T-Zellen – können entartete Zellen erkennen und abtöten. Krebszellen nutzen jedoch Strategien, um der körpereigenen Abwehr zu entkommen. Diese sogenannten Escape-Mechanismen der Krebszellen zu überwinden, damit das mensch- liche Immunsystem mithilfe der TZellen die Erkrankung wirksam bekämpfen kann, ist das Grundprinzip der Krebsimmuntherapien.
Körpereigene Abwehr
Je nach Art des Tumors gibt es verschiedene Ansätze, um T-Zellen im Kampf gegen den Krebs zu aktivieren. Bei der Frage, ob und wie gut die Körperabwehr gesunde von bösartigen Zellen unterscheiden kann, spielen die Immun-Checkpoints eine wichtige Rolle. Diese wirken wie Kontrollstationen an der Oberfläche der T-Zellen. Werden ihnen die Merkmale einer „normalen“Körperzelle präsentiert, wird die Körperabwehr gebremst. Die Krebszellen können diese Immun-Checkpoints mittels bestimmter Signalwege jedoch so manipulieren, dass auch ein Angriff der T-Zellen gegen Tumorgewebe verhindert wird.
Um diese Signalwege zu unterbrechen bzw. zu blockieren, kommt die immunonkologische Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren, das sind künstlich hergestellte Antikörper, zum Einsatz. Damit werden TZellen wieder in die Lage versetzt, Krebszellen zu erkennen und zu zer
Insbesondere zur Behandlung von vielen soliden Tumoren wie Lungen- oder schwarzem Hautkrebs sind diese Therapieoptionen verfügbar.
„Die Therapieerfolge seit der ersten Zulassung zeigen, dass neue immunonkologische Substanzen bei verschiedenen Krebsarten die Aussicht auf ein längeres Überleben bei möglichst langem Erhalt der Lebensqualität verbessern können“, betont Eveline Trachsel. „Dass die zweite Generation an Immuntherapien für immer mehr Indikationen zugelassen wird, bei denen bisher kaum Alternativen existierten, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und das spornt uns an, weiter zu forschen.“
Forschen für die Zukunft
Für bestimmte Blutkrebserkrankungen steht mit der Zelltherapie ein weiterer immuntherapeutischer Ansatz zur Verfügung. Im Falle von Blutkrebserkrankungen weisen die Krebszellen häufig Eiweißmoleküle auf, die den körpereigenen ähneln, und werden somit für das Immunsystem
„unsichtbar“. Hier setzt die Zelltherapie an: Dabei werden entnommene T-Zellen der Patient:innen mit einem bestimmten Rezeptor ausgestattet und per Infusion wieder verabreicht. So sind die T-Zellen nun in der Lage, auch körpereigene Oberflächenmoleküle zu erkennen und damit die „getarnten“Krebszellen zielgerichtet zu bekämpfen.
Die Diagnose Krebs ist heute oftmals kein Todesurteil mehr. Dank neuer Therapien, wie den Krebsimmuntherapien, können immer mehr Betroffene heute auf eine Chronifizierung, also eine dauerhafte Stabilisierung der Erkrankung, hoffen. Ein Blick auf die Herausforderungen wie den demografischen Wandel zeigt jedoch, dass der Kampf gegen Krebs und die Entwicklung wirksamer Behandlungen nach wie vor sehr komplex sind.
Insbesondere im Bereich der Krebsimmuntherapien wird daher intensiv an neuen Ansätzen, Einsatzmöglichkeiten und Wirkstoffen geforscht. Dazu gehören Checkpoint-Inhibitoren der nächsten Generation ebenso wie Ansätze
der „Krebsimpfung“auf Basis der mRNA-Technologie wie auch innovative Zelltherapien. Interessant ist hier insbesondere die Kombination mehrerer Verfahren. Das Wirkprinzip der Immunonkologie wird auch genutzt, um diese gerade in frühen Stadien der Erkrankung ergänzend zur Primärtherapie einzusetzen und „adjuvant“zu begleiten. Hier setzt auch der Trend zur personalisierten Medizin an, bei dem Therapien besonders genau auf den jeweiligen Menschen abgestimmt wird.
„Was uns sehr wichtig ist: die Lebensqualität während und nach einer Erkrankung müssen im Mittelpunkt stehen“, betont Trachsel. BMS rief die Initiative „Because there is more to do“ins Leben, um aufzuzeigen, welchen Beitrag die Pharmaindustrie über die Bereitstellung von Medikamenten hinaus leisten kann: „Wir haben noch viel vor – in der Forschung, aber auch als Teil der Gesellschaft. Denn es gibt noch mehr zu tun, um Krebs eines Tages zu besiegen“, so Trachsel abschließend.