Im Outdoor-Pool kleine Wölkchen in die Luft atmen
In Wien und Niederösterreich beginnen die Semesterferien. Gespart wird nirgends.
Wie treffend, dass kurz vor Beginn der Energieferien, wie die Semesterferien ja ursprünglich hießen, die Energiekrise für (vorläufig) beendet erklärt wurde. Ein Kollege hat am Wochenende dennoch gefroren, weil in seinem Haus das Gas abgedreht worden ist. Wegen eines Lecks, nicht wegen der Russen. So etwas geschieht natürlich übers Wochenende, wenn man nicht schnell noch irgendwo einen Heizstrahler erstehen kann. Er war froh, in der Redaktion Sonntagsdienst absolvieren zu müssen. Seine Familie war nicht so froh, aber sie lag ohnehin im Bett, mit Corona. Nur weil die Pandemie als beendet gilt, heißt es nicht, dass man nicht trotzdem Corona bekommen kann.
Die Idee hinter den Energieferien, als sie 1974 von Bruno Kreisky eingeführt wurden, war, durch die Schließung von Schulen Heizöl zu sparen. Der Energieverbrauch dürfte nun unter dem Strich gleich bleiben, wenn nicht sogar steigen. Viele Hotels haben die Schließtage (und nicht nur die) während der Pandemie dazu genützt, ihre Häuser durch Outdoor-Pools aufzuwerten. Damals ahnte man noch nichts von den heutigen Heizkosten, und sie schauen auch wirklich hübsch aus, die Wölkchen, die vor dem Hintergrund beschneiter Berge aus den Pools in den Himmel steigen.
Gute Energie herrscht in der Ferienwoche vor dem zweiten Semester zumindest bei den Schülern. Das erste Semester ist entweder gut absolviert, also Grund zur Freude, oder verhaut, da kann man jetzt eh nichts mehr machen: viel weniger Stress also als in den Weihnachtsferien, wenn man das Ruder noch herumreißen könnte.
Einfach einmal in den Leerlauf schalten. Sich schön langsam auf den Frühling freuen und darauf vertrauen, dass nicht immer alles so schlimm kommen muss, wie man annehmen könnte.