An PS soll‘s auch elektrisch nicht mangeln Die Tage des Porsche Macan als Verbrenner sind in Europa gezählt. Der optisch gelungene Nachfolger des beliebten SUVs wird vollelektrisch und kommt im Sommer nach Österreich.
Wenn es stimmt, dass gut Ding Weile braucht, dann muss der neue vollelektrische Porsche Macan sehr, sehr gut sein. Eigentlich hätte das Modell schon 2022 vorgestellt werden sollen, dann sprach man von 2023, jetzt wurde es endlich Donnerstagabend offiziell präsentiert. In der zweiten Jahreshälfte sollen die ersten Kunden in Österreich ihr E-SUV erhalten.
„Wir heben den Macan auf ein neues Niveau“, verkündete Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, bei der Weltpremiere in Singapur. Schaut man sich die Daten an, dann kommt hier tatsächlich ein ziemlich beeindruckendes Fahrzeug daher: Als Turbo wird der mutmaßlich ab 2,2 Tonnen schwere Macan mit 639 PS aus zwei permanenterregten PSM-Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse angetrieben. Das maximale Drehmoment liegt bei 1130 Newtonmetern. Die 100 km/h sind in 3,3 Sekunden erreicht (Ö-Preis: ab 117.495 Euro).
Beim ebenfalls allradangetriebenen Macan 4 liefern die Elektromotoren 408 PS, mit 650 Nm Drehmoment geht es in 5,2 Sekunden auf 100 km/h (Preis: ab 86.761 Euro).
Der Macan steht als erstes Modell von Porsche auf der gemeinsam mit Audi entwickelten Premium-Plattform Electric (PPE). Die Ingolstädter werden darauf demnächst das SUV Q6 e-tron präsentieren und später den A6 e-tron.
Die neue Plattform verspricht mit ihrer 800-Volt-Architektur eine besonders schnelle DC-Ladeleistung von 270 kW. In nur 21 Minuten
soll der 100-kWh-Akku (95 kWh sind nutzbar) von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. An den haushaltsüblichen Wallboxen lädt man mit elf kW. Die Reichweite bei vollem Akku: 591 km beim Macan Turbo, 613 Kilometer beim Macan 4.
Äußerlich nimmt der vollelektrische Macan Anleihen am Taycan, dem ersten E-Modell von Porsche. Die Fronthaube steigt flach an, die Kotflügel sind stark ausgeprägt, die Frontscheinwerfer sind zweigeteilt mit einem Vier-Punkte-Tagfahrlicht. Als Einstiegsmodell ist der Macan 4784 Millimeter lang, 1938 mm breit und 1622 Millimeter hoch.
Das Heck wirkt durch die stark ausgeprägten Schultern muskulös. Im skulpturalen 3-D-Leuchtenband sitzt jetzt mittig der Porsche-Schriftzug. Neu ist eine optionale Hinterachslenkung.
Platzmäßig legt der elektrische Macan gegenüber seinem Verbrennervorgängermodell deutlich zu. Auch dank des Frunk (84 Liter unter der Fronthaube) sind es insgesamt 136 Liter mehr, der Kofferraum fasst 540 Liter (1348 bei umgelegten Sitzen). Die maximale Anhängelast des Elektro-SUV liegt bei tauglichen 2000 kg.
Innen wird die Digitalisierung mit drei Bildschirmen, darunter das freistehende 12,6
Zoll große Kombiinstrument im Curved Design, maximal fortgeschrieben. Erstmals kann auch der Beifahrer über einen eigenen optionalen 10,9 Zoll großen Bildschirm Informationen einsehen oder während der Fahrt Videoinhalte streamen. Erfreulich: Die Klimabedienung
bleibt analog, und es gibt einen Lautstärkeregler in der Mittelkonsole.
Mit dem neuen E-Macan endet in Europa die Verbrenner-Erfolgsgeschichte des kompakten Porsche-SUVs (für den Rest der Welt wird er noch einige Zeit weitergebaut). Seit dem Marktstart 2014 hat Porsche weltweit mehr als 844.000 Macan ausgeliefert, schon im Jahr nach seiner Einführung war er das meistverkaufte Porsche-Modell und blieb es viele Jahre lang.
Auf Österreichs Straßen sind 3232 Macan unterwegs (Stand Ende 2023), in Spitzenzeiten war jeder dritte neu zugelassene Porsche ein Macan. Porsche erzielte hierzulande übrigens im vergangenen Jahr einen absoluten Verkaufsrekord: 1534 Neuzulassungen gab es noch nie, auch nicht die 546 Neuzulassungen des Porsche 911.