Schneller nach Paris Der Ausbau des Bahnnetzes bis 2040 soll zeitsparende Verbindungen über die Landesgrenzen bringen.
Verspätungen, Zugausfälle und überfüllte Garnituren sorgten in Österreich zuletzt gehäuft für Unmut. Trotzdem ist der Trend zum Zugfahren ungebrochen. Auf manchen Verbindungen – etwa auf der Weststrecke – ist man bereits deutlich schneller und oft auch entspannter unterwegs als mit dem Auto. In anderen Bereichen, vor allem bei der Anbindung an die Nachbarländer oder durch den Alpenraum, gibt es noch Verbesserungsbedarf.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und ÖBBVorstandschef Andreas Matthä haben am Donnerstag gemeinsam mit Economica-Chef Christian Helmenstein den Entwurf vorgestellt, wie das Bahnnetz im Jahr 2040 aussehen soll. Das „Zielnetz 2040“ist ein grundlegender Plan für den Ausbau der österreichischen Bahninfrastruktur in den kommenden 15 bis 20 Jahren, „eine strategische Leitlinie für die weitere Arbeit“, wie Gewessler sagte. oder der Ausbau der Innkreisbahn, damit die Anbindung nach Linz verbessert wird. „Ein wirklicher Knaller ist Wien–München in 2,5 Stunden“, sagt ÖBB-Chef Matthä. In weiterer Folge wäre auch eine Zugreise nach Paris deutlich zeitsparender.
Durch einen neuen Bosrucktunnel – inklusive der Abflachung der Strecke an der Pyhrnbahn – sollen dann längere und schwerere Güterzüge fahren können. Auch im Ballungsraum Wien sollen wichtige Querverbindungen wie Simmering–Süßenbrunn und Heiligenstadt–Praterkai
schrittweise zu erhöhen. Von mehr als 100 analysierten Projektideen wurden 67 ausgewählt und in 25 Modulen mit jeweiligen Fahrplankonzepten ausgearbeitet. Der Fachentwurf umfasst Maßnahmen im Umfang von insgesamt rund 26 Milliarden Euro bis zum Jahr 2040. Davon sind im aktuellen Rahmenplan 2024 bis 2029 bereits Projekte im Umfang von rund vier Milliarden Euro inkludiert. Der Vorgängerplan reichte bis zum Jahr 2025, davon ist laut ÖBB das meiste realisiert. Einzig der Bau des Semmering-Basistunnels habe sich aufgrund von geologischen Problemen verzögert.