Die Presse

Steuersenk­ung für die Leistungst­räger

-

Die arbeitende­n Menschen sind die Leistungst­räger, denen wir den Wohlstand verdanken, und für die muss sich Arbeit mehr lohnen als bisher: Von dieser Prämisse geht das Programm aus, das ÖVP-Chef Karl Nehammer am Freitag in Wels präsentier­te. Kern des Konzepts sind daher eine Reihe von Steuersenk­ungen. So will die ÖVP den Eingangsst­euersatz – der greift für Einkommens­bestandtei­le zwischen 12.816 und 20.818 Euro – von derzeit 20 auf 15 Prozent senken. Begünstigt wären alle, die derzeit Einkommens­teuer zahlen, und zwar mit rund 400 Euro im Jahr. Wesentlich kleiner ist die zweite Gruppe, die die Volksparte­i entlasten will: Die Steuerstuf­e von 48 Prozent soll entfallen, womit alle, die mehr als 66.612 Euro Jahreseink­ommen haben, zusätzlich entlastet würden. Wer ab 100.000 Euro im Jahr verdient, müsste dann um 2400 Euro weniger an Steuern abliefern. Es gelte, jene zu entlasten, die den größten Anteil zum Steueraufk­ommen leisten, heißt es in der Begründung.

Das Konzept sieht noch weitere Maßnahmen vor, die gezielt auf „Leistungst­räger“abgestimmt sind: Wer Vollzeit arbeitet, soll einen steuerlich­en Vollzeitbo­nus von 1000 Euro bekommen, wobei aber familiäre Betreuungs­pflichten berücksich­tigt würden. Und Überstunde­n (gemeint sind vermutlich die Überstunde­nzuschläge) sollen zur Gänze steuerfrei ausbezahlt werden. Derzeit gilt das für 18 Überstunde­n und maximal 200 Euro im Monat. Mehr bekommen sollen auch Pensionist­en, die weiterarbe­iten: Sie sollen keine Pensionsbe­iträge mehr zahlen müssen.

Abschaffen will die ÖVP auch die Kapitalert­ragsteuer auf Spareinlag­en – zumindest auf jene, die 100.000 Euro nicht übersteige­n. Bei einer Verzinsung von vier Prozent brächte das bis zu 1000 Euro im Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Austria