(Boutique-)Hotels haben sich von den Imitationen hochherrschaftlicher Häuser zu Style-Tempeln und Vorbildern in Sachen modernes Design gemausert, wie drei österreichische Beispiele beweisen. Hotels werden zu Inspirationsquellen in Sachen Design
Sie gehören heute zu den Design-Hotspots rund um die Welt: Wurden Hotels einst Palästen und Villen nachempfunden, zählen sie jetzt zu den Inspirationsquellen, um private luxuriöse Häuser zu designen. En-suite-Bäder im „Hotel-Style“gehören zu den angesagten Features, aber auch die Luster in der Lobby oder exklusive Sessel an der Bar dienen als Vorbild für daheim. Ein ausgewählter Blick auf drei neue DesignHotels in Österreich.
Zu den ganz neuen Häusern gehört das Triforêt Alpin Resort der Arcona-Gruppe in Hinterstoder (OÖ). Hier wurden ein stillgelegtes Berghotel mit 61 Zimmern und Suiten und 20 Lodges in ein architektonisch spannendes Vier-Sterne-Resort verwandelt. Dabei wurde vom Architekturbüro Arkform mit der Verwendung natürlicher Materialien wie Holz und Stein ein Bezug zur umgebenden Natur geschaffen: Die schnörkellos-klare Formensprache will mit ihrem Purismus der rohen Schönheit der Berge Respekt zollen. Die durch große Panoramafenster überall im Hotel präsent ist. Wer sich in Sachen Bäder und Alpin-Chic inspirieren lassen will, hat dazu seit der Eröffnung im Dezember im 1000 Quadratmeter großen Spa-Bereich mit diversen Saunen, Dampfbädern, einer Felsendusche, einem Eisbrunnen sowie einem beheizten Infinitypool mit Blick auf die Piste und Hutterer Böden Gelegenheit. Für das Fine Dining sorgt dann das Hutterer am Abend. Doppelzimmer kosten ab 199 Euro aufwärts.
Für Design-Fans gibt es seit gut einem Jahr am Lunzer See in Niederösterreich einen besonderen Pilgerort: Hier haben sich die Designer und Formdepot-Gründer Joachim Mayr und Heinz Glatzl von Mayr Glatzl Innenarchitektur mit dem „Refugium“ihren ganz persönlichen Design-Traum erfüllt. In 23 Zimmern – die auf Namen wie Kirchenzimmer, Gartenzimmer, Sonnengrußzimmer oder Kleines Domizil hören – lassen sich hier schöne Möbel in einer ebenso schönen Landschaft genießen. Für diese besondere Atmosphäre haben die Designer mit den Mitgliedern der Formdepot Kooperative geplant und umgesetzt, auf eine Mischung aus Alt und Neu gesetzt und eine „archaisch coole Grundstimmung“geschaffen, wie es Glatzl formuliert. Die Voraussetzungen dafür bilden jahrhundertealte Gewölbebögen, freigelegte Decken und Wände, handgearbeitete Holzpaneele und alte Kamine, in denen jetzt wieder Feuer prasselt, an dem man sich die Hände wärmen kann. Was bei der besonderen Lage des Lunzer Sees – der nicht gerade für seine erwärmenden Temperaturen bekannt ist – nach einem langen Winterspaziergang ein willkommenes Erlebnis sein kann. Ehe man sich zum Essen an die riesige
Glaswand zum Fluss setzt und die Küche von Christian Metzger genießt. Die Preise in der Ruheoase beginnen bei 156 Euro pro Doppelzimmer.
Im burgenländischen Weiden hat mit dem Nils am See ein neues Boutiquehotel zwischen den beiden kulinarischen Hotspots Das Fritz und Blaue Gans eröffnet. Nach Plänen der Architekten Halbritter & Hillerbrand und mit einem Interior-Konzept von Jürgen Hamberger vom Innenarchitekturbüro
Mezza-Maiso ist hier ein nachhaltiges Haus mit 66 Zimmern entstanden. In dem ruhige, helle Farben, viele Naturmaterialien und ein sorgfältig inszeniertes Konzept aus Licht und Schatten für eine Atmosphäre sorgen, die dem Namen gerecht wird: Nils steht nämlich für natürlich, individuell, lässig und stylisch. In den winterlichen Monaten steht hier der große offene Kamin im Mittelpunkt, im Sommer rückt das Augenmerk natürlich auf den Pool mit Blick auf den Neusiedler See. Die Zimmerpreise beginnen bei 179 Euro. (sma)