Die Presse

Aufschlag in Oberösterr­eich: Die neue Linzer Strahlkraf­t

Für manchen Star wie Ex-French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko geht es direkt von Melbourne nach Linz. Turnierdir­ektorin Sandra Reichel erfreut sich des Upgrades auf ein WTA-500-Turnier. Es eröffnet ungeahnte Möglichkei­ten, große Vermarktun­gschancen. „Wir

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Linz/Wien. Die Veranstalt­er des auf WTA-500-Level aufgestock­ten Damentenni­sturniers in Linz haben hektische Stunden hinter sich. Denn am Spielerinn­enfeld des „Upper Austria Ladies“, das 2024 ein Gesamtprei­sgeld von 922.573 Dollar ausschütte­t, mussten noch Schrauben gedreht werden. Wimbledons­iegerin Marketa Vondrousov­a sagte an der Schulter verletzt ab, statt ihr wurde mit Jelena Ostapenko eine andere Top-Spielerin verpflicht­et. Am Start ist auch die Ukrainerin Dajana Jastremska.

Letztere hat in Melbourne für Furore gesorgt und es aus der Qualifikat­ion heraus bis ins Halbfinale geschafft. Als erste Qualifikan­tin seit 46 Jahren übrigens. Jastremska war eine von mehreren Überraschu­ngen „down under“beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Und genau darauf verweist Turnierdir­ektorin Sandra Reichel, wenn die Öffentlich­keit nach Top-TenSpieler­innen – Vondrousov­a wäre die Nummer acht gewesen – verlangt. „Man hat bei den Australian Open gesehen, wie dicht alles beieinande­r ist. Auch bei uns wäre Jastremska nur in der Quali gewesen.“

Bekannte Namen

Ostapenko, die seit Montag als Nummer zwölf im WTA-Ranking aufscheint, wird später nach Linz kommen, spielte sie am Sonntag doch noch in Melbourne um den Doppel-Titel, verlor aber das Endspiel in zwei Sätzen. Die 26-jährige Ex-French-Open-Gewinnerin tritt zum vierten Mal in Linz an. 2019 erreichte sie das Endspiel, das sie in drei Sätzen gegen Coco Gauff verlor. „Ich freue mich sehr darauf, nach Linz zurückzuke­hren. Ich habe viele tolle Erinnerung­en an das Turnier und die Stadt“, meinte die Lettin.

Mit von der Partie ist auch die Deutsche Angelique Kerber. Die ehemalige Weltrangli­stenerste und dreifache Major-Siegerin kehrte zuletzt in Australien als Mama zurück auf die Tour und feiert ihr EuropaCome­back. Genannt haben auch die Ukrainerin Elina Switolina (WTA-23.) sowie u. a. Vorjahress­iegerin Anastasia Potapowa (RUS) und Finalistin Petra Martic (CRO).

Samstagnac­hmittag erhielt mit Sinja Kraus dann noch eine Österreich­erin eine Wildcard für den Hauptbewer­b. Österreich­s Nummer eins, Julia Grabher, arbeitet nach einer Hangelenks­verletzung derzeit an ihrem Comeback.

Signalwirk­ung in Österreich

Nach den großen Änderungen im Vorjahr mit der Übersiedlu­ng ins Design Center, dem neuen Termin im Februar sowie auf den neuen Belag ist dem „Upper Austria Ladies“nun besagtes Upgrade in die zweithöchs­te Ebene der WTA gelungen. Durchaus auch ein Risiko für Reichel und ihren im WTATour-Board der Turnierdir­ektoren sitzenden Vater Peter-Michael. Zumal das Turnier vor nicht allzu langer Zeit von Jahr zu Jahr neu finanziert werden musste.

„Es war für mich und meinen Vater ganz klar, dass wir das machen. Wir sind sehr stolz, dass wir mit dem Turnier jetzt noch mehr

Strahlkraf­t haben und es ist auch für den österreich­ischen Frauenspor­t eine große Signalwirk­ung. Für die Region und für die Stadt ist es ein Wahnsinn“, meinte die ehemalige Tennisspie­lerin, die seit vielen Jahren u. a. auch in Deutschlan­d als Turnierbos­s arbeitet. Die Maßnahme war für das zweitältes­te WTAHallent­urnier der Welt (seit 1991) aber auch nötig, weil die 250erEvent­s reduziert werden und zudem weniger gut platzierte Spielerinn­en starten dürfen.

Nun wird es aus Linz sogar TVBilder in über 160 Ländern geben. „Auf allen Kontinente­n dieser Welt. Diese Strahlkraf­t ist gigantisch.“Eine Befristung gibt es nicht. „Die Lizenz gehört uns lebenslang und wir werden alles tun, dass wir uns als 500er etablieren.“(ag./red)

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