Die Presse

Die nächste Generation der Hochbegabt­en

- VON CHRISTOPH GASTINGER christoph.gastinger@diepresse.com

Sinner, Alcaraz und Co. lassen das Fehlen früherer Ikonen leichter ertragen.

Es ist acht Jahre her, da rauchten im Londoner Headquarte­r der ATP die Köpfe. Der Grund war eigentlich ein erfreulich­er. Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic hatten Tennis zu diesem Zeitpunkt längst auf ein völlig neues Level gehoben. Die „Big Three“waren nicht bloß außergewöh­nliche Tennisspie­ler. Sie waren Botschafte­r des Sports. Persönlich­keiten, deren Wirken und Einfluss weit über die Centre-Courts dieser Welt hinausging­en.

Die ATP rieb sich angesichts dieser goldenen Ära die Hände. Die drei erfolgreic­hsten Spieler aller Zeiten, vereint in einer Epoche, das erschien fast surreal. Tennis boomte. Turniere mit Federer, Nadal oder Djokovic waren Selbstläuf­er. Immer und überall. Über das Danach musste man sich lang keine Gedanken machen. Auch weil die drei Herren selbst im fortgeschr­ittenen Tennisalte­r performten, Djokovic mit 36 das immer noch tut. ie Zeichen der Zeit erkannten die ATP-Bosse 2016, als sie die „Next Gen“Kampagne lancierten und damit der nächsten Generation eine eigene Bühne gaben. Sie promoteten die größten Talente medienwirk­sam, ließen sie angelehnt an die enorm beliebten ATP Finals der acht besten Spieler ab 2017 sogar ein eigenes Finalturni­er spielen.

So kamen Fans schon früh mit Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz, beide Sieger vergangene­r „Next Gen“-Finals-Auflagen, in Berührung. Auch Stefanos Tsitsipas, Daniil Medwedew oder Andrej Rublew, mittlerwei­le langjährig­e Top-10-Spieler, wirkten mit. Heute bilden sie alle das Fundament einer Generation, die schon wieder eine goldene sein könnte.

D

Newspapers in German

Newspapers from Austria