Seit 2020 wieder weniger Tote
Die Zahl der Sterbefälle ist weiter überdurchschnittlich hoch. Die Lebenserwartung von Frauen liegt auf Vor-Corona-Niveau.
Wien. Das vergangene Jahr hat den ersten Rückgang bei der Zahl der Sterbefälle in Österreich seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 gebracht. Das berichtete Statistik Austria auf Basis von vorläufigen Daten am Montag. Zuvor waren die Sterbefälle jedes Jahr gestiegen.
Für 2023 wurden bisher 88.321 Sterbefälle gemeldet. Die Lebenserwartung der Frauen legte um 0,42 Jahre zu, jene der Männer um 0,32 Jahre. „Dennoch ist die Zahl der Sterbefälle weiterhin überdurchschnittlich hoch, selbst wenn man die Alterung der Bevölkerung mitberücksichtigt“, analysierte StatistikAustria-Generaldirektor Tobias Thomas. „Die Lebenserwartung der Frauen ist 2023 mit 84,20 Jahren wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie, jene der Männer liegt mit 79,37 Jahren noch leicht darunter“, nämlich um 0,17 Jahre.
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie war die Zahl der Sterbefälle zunächst kontinuierlich angestiegen: 2019 verzeichnete man 83.386 Sterbefälle, im ersten Coronajahr 2020 waren es 91.599, 2021 wurden 91.962 Sterbefälle gezählt, 2022 waren es 93.332.
Minus, aber hohes Niveau
„Im Jahr 2023 gingen die Sterbefälle erstmals wieder zurück, und zwar verstarben aufgrund der vorliegenden vorläufigen Ergebnisse um rund 5000 Personen weniger als 2022“, berichtete Statistik Austria. Dies sei ein Minus von 5,4 Prozent. Trotzdem bleibe das Niveau hoch: „Im Vergleich mit dem Durchschnitt der fünf Jahre vor der Corona-Pandemie starben 2023 um 6,6 Prozent mehr Personen“, rechneten die Fachleute vor. Allerdings wäre wegen demografischer Alterung auch ohne Covid ein Anstieg zu erwarten.
Die meisten Sterbefälle wurden zu Jahresbeginn registriert, mit 2365 Verstorbenen in Kalenderwoche 1 und 2123 Verstorbenen in Kalenderwoche 2. (APA)