KHM: Zum Abschied ein Rekorderlös
Mit einer großen Rembrandt-Schau verabschiedet sich die Chefin des Kunsthistorischen Museums.
Acht Standorte umfasst der KHM Museumsverband, vom Kunsthistorischen Museum über das Weltmuseum, das Theatermuseum bis zum Schloss Ambras in Innsbruck. Letztes Jahr konnten 1,7 Millionen Eintritte in allen Häusern verzeichnet werden, ein Anstieg der Besucherzahlen um 25 Prozent gegenüber 2022. Der Gesamterlös von 17,2 Millionen Euro stieg sogar um 55 Prozent. „2023 war ein sehr, sehr gutes Jahr“, fasst es Sabine Haag auf ihrer letzten Jahrespressekonferenz zusammen.
Sanierung steht bevor
Am Ende dieses Jahres wird sie ihr Amt nach 16 Jahren als Generaldirektorin an Nachfolger Jonathan Fine übergeben, der derzeit das Weltmuseum leitet. Damit werden auch die großen Sanierungsvorhaben von Fine übernommen, die für das Kunsthistorische Museum (KHM) anstehen. Denn das Haus am Maria-TheresienPlatz soll endlich einen barrierefreien Eintrittsbereich und eine vertikale Erschließung erhalten.
100 Millionen Euro stehen dafür aus dem Bundesbudget zur Verfügung, die allerdings mit Naturhistorischem Museum und Belvedere geteilt werden müssen – in welcher Aufschlüsselung sei noch offen, erklärt Haag. Baubeginn soll 2026, Bauende 2028 sein. Der kleinere Umbau des Theatermuseums im Palais Lobkowitz dagegen beginnt bereits heuer im April. Dann erhält das Haus auch die unteren Räume des bisherigen Wolfrum-Kunstverlags dazu. Geplant ist ein zweiter repräsentativer Eingang von der Augustinerstraße, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Etwa zeitgleich sollte auch die neue Direktion des Theatermuseums bekannt werden, die Ausschreibung dafür endet am 10. März.
Rembrandt und Hoogstraten
Der Höhepunkt von Haags letztem Amtsjahr und zugleich ihre letzte Ausstellung, wie sie betont, wird „Rembrandt – Hoogstraten, Farbe und Illusion“(ab 8. Oktober). Es werde Rembrandts erster großer Auftritt im KHM, von dem das Haus immerhin sechs bedeutende Gemälde besitze, erklärt sie stolz. Dieser Meister des Lichts und der grandiosen Bildkompositionen wird gemeinsam mit dem zwanzig Jahre jüngeren Samuel van Hoogstraten gezeigt, seinem ehemaligen Schüler und späteren Atelierkollegen.
Beide niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts verbindet die Faszination für Farbe und Illusionismus. Die rund 60 Werke stammen aus den wichtigsten Sammlungen Europas und der USA. Jede einzelne Leihanfrage sei diesmal zugesagt worden, erzählt Haag – ein Beweis für die hohe Qualität des Vorhabens, das mit Ergebnissen technologischer Analysen ergänzt wird.