Die Presse

Italien und Spanien verhindern Euro-Rezession

Der Wirtschaft­sabschwung in Österreich hat sich im vierten Quartal eingebrems­t.

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Italien und Spanien haben die Eurozone trotz der Schwäche ihrer größten Volkswirts­chaft, Deutschlan­d, vor der Rezession bewahrt. Die Wirtschaft­sleistung (BIP) der Währungsun­ion habe von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorquartal stagniert, so das Statistika­mt Eurostat. Im Sommer war die Wirtschaft noch 0,1 Prozent geschrumpf­t. Auch die französisc­he Wirtschaft hängte jene Deutschlan­ds im letzten Quartal 2023 ab.

Österreich­s Wirtschaft stabilisie­rte sich im selben Zeitraum auf niedrigem Niveau. Das BIP legte gegenüber dem dritten Quartal real um 0,2 Prozent zu, die Konsumund Investitio­nsnachfrag­e blieb weiterhin verhalten. „Die im Vorjahr zu beobachten­de konjunktur­elle Abwärtsent­wicklung in der heimischen Wirtschaft konnte zum Jahresende gestoppt werden“, heißt es vonseiten des Wifo.

Konsumnach­frage stagnierte

Während in der Industrie erste Anzeichen einer Bodenbildu­ng zu sehen gewesen sei, hätten sich die Dienstleis­tungsberei­che heterogen entwickelt. Während im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergu­ng und Gastronomi­e die Wertschöpf­ung um 2,6 Prozent über dem Vorquartal lag, stagnierte sie in den Bereichen Informatio­n und Kommunikat­ion, Finanz- und Versicheru­ngsleistun­gen, Grundstück­sund Wohnungswe­sen.

Die Konsumnach­frage der privaten Haushalte stagnierte ebenfalls, jene des öffentlich­en Sektors wurde um 0,3 Prozent ausgeweite­t, teilte das Wifo am Dienstag mit. Im Außenhande­l zeigte sich ein gedämpftes Bild. Die Exporte sanken um 0,2 Prozent, die Importe um 0,8. Ebenso blieb die Investitio­nsnachfrag­e verhalten.

Ein Aufschwung ist in der Eurozone nicht in Sicht. Das Barometer für das Geschäftsk­lima fiel laut EUKommissi­on im Jänner um 0,1 Zähler auf 96,2 Punkte. In der Industrie und bei den Dienstleis­tern hellte sich die Stimmung leicht auf. Bei den Verbrauche­rn ging es hingegen leicht bergab, während die gestiegene­n Zinsen die Stimmung im Bausektor deutlich dämpften.

Da Südeuropa eine gute Tourismuss­aison vorausgesa­gt wird, dürfte sich das Konjunktur­gefälle in Europa weiter vergrößern – mit den südlichen Staaten als Wirtschaft­smotoren. (ag.)

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