Ferngesteuerte Sprengboote versenken russische Korvette
Videos zeigen nächtliche Attacke auf Kriegsschiff vor der Krim, das Schicksal der Besatzung war am Donnerstag vorerst unklar.
Die Ukraine dürfte der russischen Schwarzmeerflotte einen weiteren herben Verlust zugefügt haben. Demnach wurde, wie Videos zeigen sollen, die RaketenKorvette Iwanowez der sowjetischen Molnija-Klasse (Blitz; Nato-Code: Tarantul-III) in der Nacht auf Donnerstag vor der Westküste der annektierten Krim nahe Mirnyi von ferngesteuerten Sprengbooten versenkt.
Traut man den Videos, zeigen sie mindestens drei Rammvorgänge mit Explosionen, man erkennt Abwehrfeuer, am Ende versinkt das im „Wendejahr“1989 gebaute Schiff mit dem Bug nach oben. Auf einem solchen rund 56 Meter langen Schiff sind etwa 40 Mann Besatzung. Von russischer Seite gab es keine Bestätigung, das Schicksal der Crew ist unklar.
Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 musste die Schwarzmeerflotte zahlreiche teils schwere Verluste einstecken, darunter der Kreuzer Moskwa (ihr Flaggschiff), eine Korvette der Karakurt-Klasse, vier große Landungsschiffe der Ropucha-Klasse und ein modernes U-Boot der Kilo-Klasse. Die Attacken erfolgten mit Seezielflugkörpern, weitreichenden Boden-Boden-Raketen oder luftgestützten Marschflugkörpern. Die Masse der Flotte wurde in den Osten der Krim und zur Kaukasus-Küste zurückgenommen.
Kontrollverlust im Schwarzmeer-Westen
Westliche Militärexperten bestätigten im Gespräch mit der „Presse“, dass diese im Prinzip nach wie vor starke Flotte zumindest das westliche Schwarze Meer mit Kernraum zwischen Rumänien und der Krim nicht mehr kontrollieren kann.
Am Mittwoch hatten die Ukrainer die Krim mit Raketen beschossen. es soll mindestens einen Treffer auf der Luftwaffenbasis Belbek nahe Sewastopol gegeben haben. Umgekehrt flogen am Donnerstag russische Raketen und Drohnen gegen die Ukraine und umgekehrt ukrainische gegen russische Grenzräume. Die Schäden waren teils unklar, aber vermutlich mäßig. (DPA/APA/wg)