Die Presse

Doskozil will Höchstgren­ze für Asylwerber

Maximal 10.000 Anträge sollen heuer akzeptiert werden, sagt SPÖ Burgenland.

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Österreich solle für die Zahl der Asylanträg­e eine Obergrenze von 10.000 für 2024 einziehen. Das forderte der burgenländ­ische Landespart­eichef, Hans Peter Doskozil, im Rahmen der SPÖ-Klubklausu­r in Stadtschla­ining am Donnerstag. Selbst will das Burgenland dieses Jahr nur 330 Personen in die Grundverso­rgung aufnehmen, derzeit befinden sich über 3000 Flüchtling­e in Grundverso­rgung. Stattdesse­n solle es eine gezielte Arbeitsmig­ration geben, erklärte Doskozil.

Die SPÖ Burgenland habe Zahlen erhoben und diese würden zeigen, dass Österreich bei der „Pro-Kopf-Belastung umgerechne­t auf 100.000 Einwohner“im Europaverg­leich mit Abstand die Nummer eins sei, betonte der Landeshaup­tmann. Dies liege daran, dass Österreich nicht in der Lage sei, Entscheidu­ngen auch umzusetzen. So kritisiert­e er, dass etwa 2023 nur 500 Nichteurop­äer tatsächlic­h abgeschobe­n worden seien: „Das ist grob fahrlässig.“

Gerichtsen­tscheidung­en würden nicht umgesetzt, Personen, die längst ausreisen müssten, würden Schritt für Schritt geduldet, monierte Doskozil. Von dieser Situation würde die FPÖ profitiere­n: „Kickl profitiert nicht, weil er es besser kann, sondern weil es die ÖVP gar nicht kann.“

Stelzer für Kartensyst­em

In der Diskussion über ein Kartensyst­em für Asylsuchen­de verwies Doskozil auf die ohnehin hohe Sachleistu­ngsquote in der Grundverso­rgung. Asylwerber bekämen Unterkunft und Verpflegun­g sowie 40 Euro Taschengel­d im Monat. „Dafür ein Kartensyst­em zu implementi­eren würde ich kritisch sehen, weil der Verwaltung­saufwand höher wäre als der Effekt.“

Hingegen begrüßte Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann, Thomas Stelzer (ÖVP), die aus Deutschlan­d kommende Idee. Eine Bezahlkart­e für Asylwerber hätte im Kampf gegen illegale Migration „eine starke Signalwirk­ung“.

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