Thalia verkauft ab sofort gebrauchte Bücher
Der Buchhändler hat eine Kooperation mit Bookbot, einem Onlinehändler für Secondhandbücher, gestartet.
In Österreich werden nach wie vor viele Bücher gelesen. Doch wer kennt nicht das Schicksal dieser: Einmal gelesen, verstauben sie im Bücherregal. Der Buchhändler Thalia, immerhin Marktführer im deutschsprachigen Raum, setzt nun auch auf den Trend, der sich ohnehin schon über Apps wie Momox, Willhaben und Vinted zeigt. Thalia verkauft jetzt auch gebrauchte Bücher.
Dafür ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit Bookbot eingegangen, einem Start-up, das sich auf den Onlinehandel mit neuwertigen gebrauchten Büchern spezialisiert hat, heißt es in einer Aussendung. Dahinter
stehe auch Nachhaltigkeit. „Das Konzept basiert auf dem Gedanken, dass jedes Buch mehr als nur eine einmalige Lektüre sein sollte“, heißt es weiter.
Bücher wieder verkaufen: So geht‘s
Und so funktioniert das Verkaufen: Der Kunde entscheidet, von welchen Büchern er sich trennen will, und bringt diese zur nächsten Thalia-Buchhandlung in Wien. Die Bücher können unverpackt in der Filiale abgegeben werden. Und nein, die Bücher müssen freilich nicht bei Thalia gekauft worden sein.
Im Thalia-Service-Center werden vor Ort die jeweiligen Daten wie Name, E-MailAdresse und Telefonnummer der Buchverkäufer erfasst. Ab hier kümmert sich das Bookbot-Team um die Bücher. Das heißt, die Bücher werden laut Aussendung gepflegt, gereinigt sowie fotografiert und anschließend auf bookbot.at hochgeladen.
Sobald ein Buch verkauft wird, erhalten die Verkäufer 60 Prozent des Verkaufspreises, abzüglich einer Servicepauschale von 1,19 Euro. Das Geld kann man direkt auf das eigene Bankkonto überweisen lassen oder es auf Bookbot selbst verwenden.
Die Bücher, die verkauft werden, sollen idealerweise „in gutem Zustand“sein, heißt es auf der Homepage. Man nehme auch fremdsprachige Bücher und unbeschriebene Lehrbücher an. Der Preis wird am Anfang nach dem Marktpreis festgelegt. Wenn es keine Interessenten gibt, wird der Preis kontinuierlich gesenkt, bis das Buch einen Käufer findet. Nur stark beschädigte Bücher werden laut Homepage nicht angeboten. Und was die Kunden wohl am meisten freut : „Die meisten Bücher werden erfolgreich verkauft“, heißt es.
Die Kooperation mit Bookbot ist laut Thalia-Geschäftsführerin Andrea Heumann ein Wiener Pilotprojekt, das vorerst bis Ende März läuft. Dann wird evaluiert. „Ich denke, für eine österreichweite Umsetzung muss insbesondere die Logistik geklärt werden“, so Heumann zur „Presse“.
130.000 Werke pro Monat
Das Secondhandbuchhändler Bookbot wurde 2019 in Prag gegründet. Wer seine Bücher etwa nicht zu Thalia bringt, kann auch Fotos davon auf Bookbot einreichen, und das Startup übernimmt den restlichen Prozess, in Wien sogar die Abholung durch ein Booktaxi. Im Schnitt hat das Start-up 2023 mehr als 130.000 Bücher pro Monat vermittelt.