Österreichs Daviscup-Team in Irland: Die Definition einer Favoritenrolle
Irland verfügt nur über einen einzigen Spieler in den Top 1000. Der ungleiche Länderkampf mit Österreich bildet ein echtes Highlight.
In Limerick kann man den ersten Aufschlag kaum erwarten. Die 6000 für den Länderkampf am Wochenende gegen Österreich aufgelegten Tickets waren schnell verkauft, in der Halle auf dem Universitätsgelände der Stadt wird beste irische Volksfeststimmung erwartet. Dass sich mit Dominic Thiem eines Tages ein Grand-Slam-Sieger und die ehemalige Nummer drei der Welt hierher verirren würde, ist ein wahrer Glücksfall für die Gastgeber, die auf der TennisLandkarte fast nicht zu finden sind.
Während Österreich mit Sebastian Ofner, Thiem und dem Doppel Lucas Miedler/Alexander
Erler vier Top-100-Spieler stellt und in Bestbesetzung antritt, ist Irlands einziger Beitrag zu den 1000 besten Tennisspielern der 20-jährige Michael Agwi als Nummer 935. Zur noch deutlicheren Veranschaulichung: Gleich zwölf österreichische Profis sind in der ATP-Rangliste besser klassiert als Agwi. Bei den Damen sieht die Welt nicht anders oder besser aus. Das Aushängeschild heißt Celine Simunyu und findet sich auf Platz 917 wieder.
Als ein Ire gegen Djoković spielte
Irland war nie als Hochburg des Tennis bekannt. Siege über Georgien, Barbados und El Salvador bescherten dem Daviscup-Team das ungleiche Duell mit Österreich. Höhepunkt der jüngeren Vergangenheit waren die Auftritte von Conor Niland in den Hauptbewerben von Wimbledon und der US Open 2011. New York markierte für Niland das Karrierehighlight, wenngleich ein schmerzhaftes. Der mittlerweile 42-Jährige traf in Runde eins auf Novak Djoković, musste beim Stand von 0:6, 1:5 aber aufgrund einer Lebensmittelvergiftung aufgeben.
Heute führt Niland die Iren als non-playing Captain in die Halle von Limerick. Den Länderkampf eröffnet Thiem gegen Agwi (ab 13 Uhr). Im Anschluss trifft Ofner auf Osgar O’Hoisin, jeweils live auf oetv.tv. (cg)