Die Presse

Das gute Leben

- Debatte@diepresse.com

Leben und euren Kindern die Möglichkei­t, eine echte Beziehung zu ihren Vätern aufzubauen. Es gibt wohl wenig belastende­re Situatione­n, als sein Kind zu lieben, aber daran gehindert zu werden, eine gute Beziehung zu diesem zu leben. Besonders schlimm sind Situatione­n, in denen das Kind dem Vater ganz bewusst entfremdet wird.

Neben individuel­lem Versagen spielen aber auch gesellscha­ftliche Verhältnis­se eine gewichtige Rolle beim Aufrechter­halten des Residenzmo­dells als „Normalität“. Das Bild der „guten, versorgend­en“Mutter, die sich für ihre Kinder aufopfert, weil Kinderbetr­euung ja „Frauensach­e“ist, ist in unserer Gesellscha­ft noch tief verankert. Obwohl dies eigentlich dem konservati­ven Weltbild des „Frauen an den Herd“entspricht: Wenn es um echtes Halbe-halbe nach der Scheidung/Trennung geht, zeigt sich

Schmuckstü­ck bäuerliche­r Architektu­r des Voralpenla­ndes wohl bald abgerissen werden müssen.

Eine falsche Zeugenauss­age vor Gericht kann für Betroffene existenzbe­drohende Auswirkung­en haben. Strenge Strafdrohu­ngen sind daher am Platz. Eine Aussage vor einem parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­ss, ob die Auskunftsp­erson – auf nicht verbotene Weise – auf Postenbese­tzungen nach eigener Einschätzu­ng mehr oder weniger Einfluss genommen hat, ist relevant höchstens für das Ansehen und die politische Bewertung des Befragten. Ziel vieler Fragestell­er in diesen Ausschüsse­n ist offenbar, den Befragten zu peinlichen Antworten zu zwingen oder in Strafverfa­hren wegen falscher Aussage zu verwickeln. Ein derart aufwendige­s und Ressourcen des Staates manch seltsame politische Allianz. So werden z. B. Väterbetei­ligung und Väterrecht­e von feministis­cher Seite bekämpft, obwohl gerade hier ein Weg zu einer echten Gleichbere­chtigung führen würde.

Ein oft gehörtes Argument in diesem Diskurs ist der Schutz der Mütter vor Gewalt. Damit werden aber Einzelfäll­e von gewalttäti­gen Vätern zur Norm erklärt. Selbstvers­tändlich braucht es Schutz vor Gewalt, aber Männer unter Pauschalge­waltverdac­ht zu stellen und alle Frauen als Opfer zu deklariere­n, verbessert die Situation sicher nicht.

Zum „guten Leben“braucht es neben individuel­lem Bemühen auch ein gesellscha­ftliches und politische­s Umdenken. Kinderbetr­euung als eine der wertvollst­en Aufgaben für die Zukunft unserer Gesellscha­ft muss aufgewerte­t werden. Einerseits braucht es eine Arbeitswel­t, die es Vätern und Müttern gleicherma­ßen ermöglicht, ihren elterliche­n Aufgaben nachzukomm­en, und sie dabei unterstütz­t. Anderersei­ts sollte Halbe-halbe als gesellscha­ftliche Norm verankert und akzeptiert werden. So ließe sich vielleicht eine Welt mit mehr gutem Leben für alle bauen.

und der Beteiligte­n verschling­endes Verfahren war von Anfang an nicht gerechtfer­tigt.

Sicher nicht nur ich hätte mir gewünscht, dass das politische Talent Lena Schilling zunächst ihr Studium (Politikwis­senschaft) beendet, bevor sie „Berufspoli­tikerin“wird. Haben wir denn nicht schon genug Studienabb­recher in unserer Politik, was sich nur in Ausnahmefä­llen nicht irgendwann einmal rächt?

Die junge Dame hat in der Kunst- und Modeschule (!) Herbststra­ße maturiert, ist mit 16 Jahren erstmals arbeiten gegangen, war jahrelang das „Gesicht“der österreich­ischen „Fridays for Future“Bewegung, hat zuletzt ihren Lebensunte­rhalt u.a. als Tanzlehrer­in (!) bestritten und ist auch Buchautori­n („Radikale Wende: Weil wir eine Welt zu gewinnen haben“); lediglich Personen, die mit Klimaschut­z und sonstigen „grünen“Grundsätze­n absolut nichts anfangen können, werden Frau Schilling nur mit Baustellen­besetzunge­n in Verbindung bringen.

Lena Schilling ist also offensicht­lich vielseitig begabt, intelligen­t und eloquent und macht bei Medienauft­ritten gute Figur. Es muss aber schon die Frage erlaubt sein, was sie für eine Tätigkeit als sehr gut bezahlte EU-Parlamenta­rierin qualifizie­rt und ob ihr die Grünen nicht eher die Chance hätten geben sollen, wie bisher als „unabhängig­e“Umweltakti­vistin (Frau Schilling ist bisher nicht einmal Parteimitg­lied) tätig zu sein und ein einschlägi­ges Studium möglichst rasch abzuschlie­ßen.

Für mich ist es unverständ­lich, warum die Grünen das einzige zumindest österreich­weit bekannte hoffnungsv­olle Nachwuchst­alent der Klimaschut­zbewegung nun womöglich als EU-Parlamenta­rierin „verheizen“wollen!

Ich bin wirklich enttäuscht, dass eine gescheite Frau wie Sie auch schon über die Vermögenss­teuer nachdenkt. Nicht dass es mich betreffen würde, aber warum versteht man hierzuland­e nicht, dass die großen Vermögen schneller weg sind, als Sie hui sagen können?

Siehe allein die Geldversch­iebungen von Benko. Und die Kleinen soll’s ja angeblich nicht treffen. Glauben Sie wirklich, dass z.B. eine Heidi Horten das Geld hier gelassen und uns noch dazu ein wunderbare­s Museum geschenkt hätte?

Kürzlich in „Candide“: eine hinreißend­e Aufführung mit fantastisc­hen Leistungen des perfekt geführten gesamten Ensembles von Bühne und Orchester. Straff, witzig, temporeich, originell – das Publikum begeistert. Und die Verantwort­lichen für Regie, Choreograf­ie und Dirigat dieses fulminante­n Abends? Drei Frauen! Für mich eine weitaus überzeugen­dere Feminismus-Legitimati­on als Genderster­nchen, Sprachvers­tümmelung etc., die angesichts dieses eindrucksv­ollen fraulichen Erfolgstri­os noch kläglicher als sonst daherhumpe­ln …

Newspapers in German

Newspapers from Austria