Die Presse

EU plant neue Sanktionen gegen Russland

Die Maßnahmen zielen darauf ab, Firmen vom Handel mit Moskau abzuhalten.

-

Zum zweiten Jahrestag des Krieges in der Ukraine wird in der EU ein neues Paket mit Russland-Sanktionen vorbereite­t. Nach Informatio­nen der DPA sieht es eine Erweiterun­g der Liste mit Personen und Einrichtun­gen vor, deren in der EU vorhandene Vermögensw­erte eingefrore­n werden müssen.

Zudem sollen auch weitere Unternehme­n sanktionie­rt werden, die zur militärisc­hen und technologi­schen Stärkung Russlands oder zur Entwicklun­g seines Verteidigu­ngssektors beitragen. An sie dürften aus der EU dann keine militärisc­h nutzbaren Güter und Technologi­en mehr verkauft werden. Zuletzt hatte die EU mit diesem Instrument Unternehme­n ins Visier genommen, die in China, Usbekistan, dem Iran und den Vereinigte­n Arabischen Emiraten ansässig sind.

Die Vorschläge für das 13. Sanktionsp­aket wurden am Wochenende von Spitzenbea­mten der EU-Kommission vorgestell­t. Nun soll der Entwurf für einen Sanktionsb­eschluss erarbeitet werden, dem alle 27 Mitgliedst­aaten zustimmen müssen. Insgesamt könnten den Planungen zufolge deutlich mehr als 200 Personen und Unternehme­n von den zusätzlich­en Strafmaßna­hmen betroffen sein.

Das zwölfte und bisher letzte EU-Sanktionsp­aket umfasste unter anderem das Verbot, Diamanten aus Russland in die EU einzuführe­n. Schon länger gibt es unter anderem ein weitreiche­ndes Einfuhrver­bot für Rohöl, Kohle, Stahl und Gold sowie Strafmaßna­hmen gegen Finanzinst­itute.

Russische Reserven

Neben dem 13. Sanktionsp­aket soll demnächst auch die Abschöpfun­g von Erträgen aus der Verwahrung eingefrore­ner russischer Zentralban­k-Gelder für die Ukraine beschlosse­n werden. Das vereinbart­e Verfahren sieht nach Angaben von Diplomaten vor, in einem ersten Schritt dafür zu sorgen, dass die außerorden­tlichen Erträge gesondert aufbewahrt werden. In einem zweiten Schritt ist dann geplant, einen Teil der Gelder an die von Russland angegriffe­ne Ukraine weiterzule­iten. (ag.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria