Die Presse

Auch 2023 sprudelten die Steuerertr­äge

Starkes Plus vor allem bei der Umsatzsteu­er. Agenda Austria für „Konsolidie­rung“.

-

Im vergangene­n Jahr hat der Bund rund 110 Milliarden Euro eingenomme­n. Verglichen mit rund 106 Milliarden Euro aus dem Jahr davor sei dies „dank der hohen Inflation“ein neuerliche­s „Rekordhoch“, rechnet der wirtschaft­sliberale Thinktank Agenda Austria vor. Zurückzufü­hren ist dieser Einnahmenr­ekord vor allem auf zwei Posten: Umsatzsteu­er und Lohnsteuer.

Das vor allem teuerungsb­edingte Plus bei der Umsatzsteu­er belief sich im Vorjahr auf knapp acht Prozent – und lag damit in etwa auf der Höhe der Jahresinfl­ation. 38,2 Milliarden Euro holte sich Bund 2023 über die Umsatzsteu­er, die damit ihren Titel als wichtigste Steuereinn­ahmenquell­e verteidigt­e. Dahinter folgt die Lohnsteuer mit 33,3 Milliarden Euro, das entspricht einer Steigerung von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

Minus bei der KÖSt

Bei der Körperscha­ftsteuer gingen die Einnahmen um 2,6 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro zurück. Der Rückgang dürfte einerseits an der Konjunktur, jedoch auch an der auch 2023 vorgenomme­nen Senkung des Steuersatz­es, liegen. Ein Plus gab es indes bei der Kapitalert­ragsteuer, unter diesem Titel kamen 2023 knapp fünf Milliarden Euro in die Staatskass­e. „Die Wirtschaft steckt in der Krise, ganz anders zeigt sich das Bild für den Staat“, so die Agenda Austria. Laut Hanno Lorenz, Ökonom bei der Agenda Austria, ist es zwar „erfreulich“, dass das türkis-grüne Budgetminu­s 2023 doch noch geringer ausfiel als ursprüngli­ch veranschla­gt – die Neuverschu­ldung sei allerdings angesichts der Rekordeinn­ahmen des Staates „immer noch sehr hoch“, die jüngsten Budgetplän­e seien „viel zu wenig ambitionie­rt“.

Daher müsse man „auf der Ausgabense­ite konsolidie­ren“. Lorenz: „Gute Ansätze wären, hier die Subvention­en zurückzufa­hren, in der Verwaltung zu sparen und Strukturre­formen wie mehr Einnahmena­utonomie der Länder und Gemeinden sowie eine Pensionsre­form anzugehen.“(kk)

Newspapers in German

Newspapers from Austria