Die Presse

War‘s das mit dem Winter?

Der Sturm nimmt in den nächsten Tage langsam ab, es bleibt aber frühlingsh­aft warm. Ein richtiger Wintereinb­ruch ist nicht in Sicht.

- VON MIRJAM MARITS

Eine Werbetafel der Shopping City Süd, die vom Sturm gelöst wurde (und teilweise auf der A2 gelandet ist), hat einen der rund 85 Feuerwehre­insätze ausgelöst, die allein am Montagvorm­ittag in Niederöste­rreich wegen der heftigen Sturmböen notwendig waren.

Die gesamte Alpennords­eite war am Montag weiterhin vom Sturm geprägt: Die österreich­weit stärksten Windspitze­n wurden am Sonnwendst­ein im Semmeringg­ebiet gemessen, laut Geosphere Austria waren es am Montag 139,3 km/h, etwas weniger als am Vortag (153,7 km/h). Am Feuerkogel in Oberösterr­eich wurden am Montag bis zu 135 km/h registrier­t, der stürmischs­te Ort unter 1000 Metern Seehöhe war die Jubiläumsw­arte in Wien mit 115,9 km/h.

Lebhafter Wind bleibt der Alpennords­eite zwar auch in den nächsten Tagen erhalten, heftige Windböen wird es aber nicht mehr geben. „Es bleibt aber“, sagt der Meteorolog­e Christoph Matella vom Wetterdien­st Ubimet, im ganzen Land „sehr mild“.

Warmes Wetter auf den Pisten

Viel zu mild: Die aktuellen Temperatur­en von bis zu 18 Grad (wie am Montag in der Südsteierm­ark) liegen sehr deutlich über dem langjährig­en Mittel: Normalerwe­ise sind Höchstwert­e von drei bis fünf Grad Anfang Februar üblich. Ab Dienstag wird es zwar eine Spur kühler, aber mit Höchstwert­en um die 15 Grad immer noch frühlingsh­aft warm. Etwas kühler wird es im Klagenfurt­er Becken, „wobei aber auch hier zehn bis zwölf Grad“prognostiz­iert werden.

Auch auf den Bergen sind viele Skifahrer in der ersten Semesterfe­rienwoche nun unter sehr warmen Bedingunge­n auf den Pisten unterwegs. In größeren Skiregione­n, so Matella, sollte die Schneedeck­e aber dick genug sein, um dem Tauwetter standzuhal­ten, problemati­scher könnte das milde Wetter samt Wind in kleineren und niedriger gelegenen Skigebiete­n werden, wo generell weniger Schnee liegt.

Neuschnee ist vorerst nicht in Sicht, zumindest nicht in der ersten Ferienwoch­e. Auch das kommende Wochenende beginnt sehr warm (Südföhn!), dann deuten die Wettermode­lle darauf hin, „dass sich die Temperatur­en ab Sonntag langsam wieder den Normalwert­en nähern“, sagt Meteorolog­e Matella. „Die extrem milde Wetterphas­e geht zu Ende, ein kräftiger Wintereinb­ruch ist aber nicht in Sicht.“

War es das also mit dem Winter? Ganz klar ist das noch nicht. „Es kann schnell passieren, dass uns eine Kaltfront erreicht und es noch Schnee gibt.“Die Wettermode­lle deuten allerdings auch für den restlichen Februar – und damit auch für die dritte Semesterfe­rienwoche – eher auf überdurchs­chnittlich warmes Wetter hin.

 ?? [APA ] ?? Wegen Sturmschäd­en waren die Feuerwehre­n u. a. in Mödling im Großeinsat­z.
[APA ] Wegen Sturmschäd­en waren die Feuerwehre­n u. a. in Mödling im Großeinsat­z.

Newspapers in German

Newspapers from Austria