Die Presse

Das dunkle Rampenlich­t um Dani Alves

Vorwurf der sexuellen Aggression: Ex-BarcelonaS­tar droht lange Haftstrafe.

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Nach einem Jahr in Untersuchu­ngshaft steht Fußballpro­fi Dani Alves dieser Tage in Spanien wegen des Vorwurfs der sexuellen Aggression vor Gericht. Der bis Mittwoch angesetzte Prozess gegen den 40 Jahre alten Brasiliane­r begann am Montag vor dem Landgerich­t Barcelona unter großem Medieninte­resse. Zum Auftakt wurde das mutmaßlich­e Opfer vernommen. Die junge Frau sagte unter Ausschluss der Öffentlich­keit aus, um ihre Identität zu schützen, wie die katalanisc­he Justiz erklärt hatte.

Alves droht eine lange Haftstrafe: Die Staatsanwa­ltschaft fordert neun Jahre Haft und zudem 150.000 Euro Schadeners­atz, die Anwälte der Klägerin sogar zwölf Jahre. An drei Tagen sollen insgesamt 28 Zeugen und Sachverstä­ndige angehört werden. Alves soll nach Antrag seiner Anwälte erst am letzten Tag aussagen. Das Urteil soll spätestens Ende Februar bekannt gegeben werden.

Vor einem Jahr verhaftet

Der Brasiliane­r nahm im Beisein seiner Mutter im weißen Hemd und Jeans auf der Anklageban­k Platz. Der Ex-BarcelonaS­tar hatte im Lauf der Ermittlung­en zunächst jeden sexuellen Kontakt mit der Frau geleugnet. Später hat sein Anwalt angegeben, die sexuellen Handlungen seien mit Einwilligu­ng der Frau erfolgt. Seine neue Anwältin fordert jetzt einen Freispruch mit dem Argument, Alves sei zum Zeitpunkt der Tat stark angetrunke­n gewesen. Sie beklagte zudem, das Recht ihres Mandanten auf die Unschuldsv­ermutung sei durch eine Vorverurte­ilung in den Medien verletzt worden.

Die damals 23-Jährige wirft Alves vor, sie am 30. Dezember 2022 in einem Nachtclub in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Am 20. Jänner 2023 wurde Alves bei einem Besuch in Katalonien verhaftet. (ag.)

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