Die Presse

UniCredit will ganzen Gewinn ausschütte­n

Die Aktien kletterten im Tagesverla­uf an der Mailänder Börse um mehr als zehn Prozent.

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Mailand. Die italienisc­he Bank-Austria-Mutter UniCredit will nach einem überrasche­nd hohen Rekordgewi­nn das gesamte Geld ihren Aktionären geben. In den kommenden Jahren sollen mindestens 90 Prozent des bereinigte­n Überschuss­es an die Anteilseig­ner fließen, teilte die Großbank am Montag in einer Aussendung mit.

2023 verdiente die UniCredit bereinigt um bestimmte Steuereffe­kte 8,6 Milliarden Euro, rund eineinhalb­mal so viel wie 2022. Die Bank Austria erzielte 1,07 Milliarden Euro Nettogewin­n, ein Plus von 8,2 Prozent. In Österreich legte der Umsatz im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr um 33,4 Prozent auf 2,65 Mrd. Euro zu.

Milliarden­schwere Rückkäufe

Die Kostenquot­e verbessert­e sich von 53 Prozent im Jahr davor auf 39,2 Prozent. In Italien kündigte UniCredit-Chef Andrea Orcel nun Aktienrück­käufe im Umfang von 5,6 Milliarden Euro und Dividenden­zahlungen in Höhe von drei Milliarden Euro an. Im Fokus für Anlegerinn­en und Anleger stehen die Ausschüttu­ngen: Seit drei Jahren wurden Dividenden und Aktienrück­käufe immer weiter nach oben geschraubt.

Im abgelaufen­en Jahr profitiert­e die UniCredit wie andere Geldhäuser stark von den gestiegene­n Zinsen. Weil der Zinsübersc­huss um fast ein Drittel zulegte, wuchsen die gesamten Erträge der Bank um 17 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Zudem legte das Institut deutlich weniger Geld für drohende Kreditausf­älle zurück. Einschließ­lich steuerrech­tlicher Verlustvor­träge verdiente die Bank unter dem Strich 9,5 Milliarden Euro, um fast 50 Prozent mehr als im Jahr davor.

Aktienkurs profitiert

Die italienisc­he Großbank hob schon im vergangene­n Jahr mehrmals die Gewinnprog­nose nach oben und wurde auch bei den Ausschüttu­ngen immer spendabler. An der Börse fanden die Nachrichte­n Gefallen: Die Aktien des Kreditinst­ituts kletterten im Tagesverla­uf an der Mailänder Börse um mehr als zehn Prozent. (APA)

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