Die Presse

Donald Trump genießt laut US-Gericht keine Immunität

Der Ex-Präsident erleidet eine juristisch­e Niederlage. Er kann das Verfahren aber bis nach der nächsten Präsidente­nwahl hinauszöge­rn.

-

Der frühere US-Präsident Donald Trump genießt im Zusammenha­ng mit dem Sturm auf das Kapitol 2021 keine Immunität. Das entschied nun ein Bundesberu­fungsgeric­ht. Die drei Richter im Regierungs­bezirk District of Columbia wiesen am Dienstag Trumps Darstellun­g zurück, er könne nicht belangt werden, weil die Vorwürfe gegen ihn mit seinen Aufgaben als damaliger Präsident zusammenhi­ngen.

Trump verbucht damit eine schwere juristisch­e Niederlage. Diese war aber zu erwarten gewesen. Bei einer Anhörung hatte sich das Berufungsg­ericht bereits skeptisch gezeigt und angedeutet, der Argumentat­ion von Trumps Anwälten nicht zu folgen.

Der Ex-Präsident kann nun die volle Kammer des Berufungsg­erichts anrufen und bei einer erneuten Ablehnung auch das Oberste Gericht des Landes. Damit könnte sich das Verfahren um Wochen oder Monate verschiebe­n, sogar bis nach der Präsidente­nwahl im kommenden November,

bei der Trump wieder antreten will. Er gilt derzeit als aussichtsr­eichster Kandidat der Republikan­er für den Kampf um das Amt im Weißen Haus.

Sturm auf das Kapitol

Trump ist in der US-Hauptstadt Washington im Zusammenha­ng mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Seine Anwälte wollen, dass die Anklage fallen gelassen wird und berufen sich dabei auf die Immunität Trumps in seinem damaligen Amt als Präsident. Dieser Darstellun­g war das Berufungsg­ericht nun nicht gefolgt.

Anhänger Trumps hatten am 6. Jänner 2021 das Kapitol in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammenge­kommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidente­nwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede aufgewiege­lt. Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben. (APA/DPA/Reuters)

Newspapers in German

Newspapers from Austria