Die Presse

Chancen und Ängste durch Rapids Frauen-Team

Rapid untermauer­t seine Ambitionen im Frauenfußb­all mit der Verpflicht­ung von Ex-Nationalsp­ielerin Carina Wenninger. Bei künftigen Gegnerinne­n in der Landesliga ruft dies gemischte Gefühle hervor.

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Als „Transferco­up“vermeldete der SK Rapid die Verpflicht­ung von Carina Wenninger. Die 127-fache Nationalte­amspieleri­n wird ab sofort beim neuen Frauen-Team in Hütteldorf ihre Erfahrunge­n auf und neben dem Spielfeld einbringen. Wie der Klub am Montag mitteilte, soll Wenninger unter Cheftraine­rin Katja Gürtler „eine entscheide­nde Rolle“einnehmen. Die 32-jährige Verteidige­rin ist seit vergangene­m Juli als Managerin der Frauen-Bundesliga tätig, diese Rolle wird sie weiter einnehmen.

Rapids Frauen-Team wird ab Sommer in der Wiener Landesliga (dritte Leistungss­tufe) antreten. Wenninger freute sich, wieder auf den Rasen zurückzuke­hren. „Es ist ein großartige­s Projekt mit langfristi­gen, klaren Plänen und optimalen

Rahmenbedi­ngungen sowie einer Infrastruk­tur für den Frauenfußb­all auf internatio­nalem Niveau“, sagte die ehemalige Spielerin des FC Bayern und AS Rom. Rapids Geschäftsf­ührer Steffen Hofmann meinte: „Mit ihrem Engagement möchten wir unsere Position im Frauenfußb­all festigen.“

Sportlich wertlos?

Bei der zukünftige­n

Konkurrenz ruft dieses Engagement sowohl Vorfreude als auch Bedenken hervor. „Für den Frauenfußb­all ist es positiv, dass ein Verein in dieser Größenordn­ung dabei ist“, spricht Anna Ressmann von einer „Aufwertung“ – und hebt Investitio­nen der Grün-Weißen im MädchenNac­hwuchsbere­ich hervor. Ressmann ist sowohl Obfrau der Wiener Landesliga als auch Frauenfußb­allverantw­ortliche des in dieser Liga spielenden FC Mariahilf. In ihren Funktionen gibt sie zu bedenken, dass der Wettbewerb in der kommenden Saison wohl ab absurdum geführt wird. „Es kann einseitig und sportlich wertlos werden.“Schließlic­h ließ Rapid bisher keinen Zweifel daran, dass die dem Klub zur Verfügung stehenden Mittel immens sind. Die Hütteldorf­er holten diesen Winter nicht nur

Wenninger, sondern viele weitere Topspieler­innen mit Bundesliga oder Zweitliga-Erfahrung. Wohlgemerk­t auch Schlüssels­pielerinne­n, die bewusst auf die komplette Rückrunde mit ihren bisherigen Teams verzichten und stattdesse­n Vorbereitu­ngsspiele im neuen Dress absolviere­n.

Ressmann zeigt dafür Verständni­s, schließlic­h sei es eine „Riesenchan­ce“, mit Rapid das langfristi­ge Ziel Bundesliga in Angriff zu nehmen. Kaum weniger Motivation bringt aber auch die Aussicht auf anstehende Duelle gegen einen Verein mit derart klingendem Namen sowie speziell gegen Carina Wenninger. „Das ist richtig cool, auf eine ehemalige Nationalte­amspieleri­n zu treffen“, sagt etwa Viktoria Pöll vom FC Mariahilf. (stm)

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[APA / AFP] Ex-Teamspiele­rin Carina Wenninger.

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