Die Presse

Football – und ein Bier für 20 Dollar

Das größte Einzelspor­tereignis der Welt, der Super Bowl, wirft seinen Schatten voraus. Über Stars, horrende Bierpreise, kostspieli­ge Werbesekun­den – und, natürlich, Taylor Swift.

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Las Vegas/Wien. Der Super Bowl in der Nacht zum Montag ist die größte Sportshow der Welt. Das Spiel zwischen Titelverte­idiger Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers könnte allerdings zur Nebensache werden, wenn ein Popstar im Allegiant Stadium zu Las Vegas aufkreuzt. Die wichtigste­n Fragen zum Showdown, auf dem und abseits des Spielfelds.

Favoritenr­olle

Aufgrund ihrer Erfahrung und der Play-off-Leistungen gehen die Chiefs als Favorit in das Spiel. Die von Quarterbac­k Patrick Mahomes angeführte Mannschaft gewann in den vergangene­n vier Jahren zweimal den Super Bowl. Die 49ers warten seit fast 30 Jahren auf die Meistersch­aft, zudem waren ihre Leistungen gerade in der Defensive bisher nicht titelreif.

Schlüssels­pieler

Natürlich sind bei den Chiefs Quarterbac­k Mahomes und Tight End Kelce im Fokus. Letzterer erwischte im Halbfinale gegen die Baltimore Ravens einen herausrage­nden Tag, der Rummel um ihn und seine Freundin Taylor Swift beeinträch­tigt die sportliche Qualität nicht.

Offensiv sind auch die 49ers herausrage­nd besetzt, Running Back Christian McCaffrey und Tight End George Kittle sind für jede Defense schwer zu kontrollie­ren. Auf der Quarterbac­k-Position erreicht Brock Purdy nicht an das Niveau von Mahomes heran. Spielen ihm sogar die Nerven einen Streich.

Die Swift-Frage

Diese Frage wird wohl lang offen bleiben. Theoretisc­h möglich wäre für die Freundin von Chiefs-Star Travis Kelce ein Besuch des Super Bowl trotz eines Konzerts in Tokio etwa 24 Stunden vorher. Das versichert­e eigens die japanische Botschaft in den USA.

Dennoch ist da ein Problem, das manchen Normalbürg­er in die Fassungslo­sigkeit stürzen könnte. Swift findet keinen Parkplatz für ihr Flugzeug. Alle 475 Flugzeug-Parkplätze auf den vier Airports in unmittelba­re Nähe zu Las Vegas sind aufgrund des Super Bowl bereits gebucht. Es bleibt spannend.

Das Super-Bowl-Stadion

Im 2020 fertiggest­ellten und etwa 1,7 Milliarden Euro teuren Allegiant Stadium in Las Vegas wird erstmals um die Vince Lombardi Trophy gespielt. Im normalen Liga-Betrieb ist die 65.000 Fans Platz bietende Arena die Heimat der Las Vegas Raiders, die eine enttäusche­nde Saison spielten und einen der begehrten Plätze in den Play-offs verpassten.

In Österreich kann das große Spektakel ab 23:15 Uhr auf RTL verfolgt werden, Kick-off ist um 0.30 Uhr. Auch beim kostenpfli­chtigen TV-Anbieter Dazn ist man mit von der Partie.

Die Halbzeit-Show

Auf Rihanna 2023 folgt dieses Jahr Usher. Mit dem R&B-Sänger bleibt die Musikricht­ung im Vergleich zum Vorjahr praktisch unveränder­t. Die Auftritte in der HalbzeitSh­ow lassen sich die Stars übrigens nicht bezahlen. Ihnen reicht die weltweite Aufmerksam­keit, die mit der Show einhergeht.

Rihanna nutzte ihren Auftritt im vergangene­n Jahr auch dazu, die Welt über ihre Schwangers­chaft in Kenntnis zu setzen. Es bleibt abzuwarten, ob Usher eine Botschaft zu verkünden hat.

Kostspieli­ge Werbung

Für die Werbeindus­trie ist der Super Bowl ebenfalls ein jährlicher Höhepunkt. Spots werden eigens für das Ereignis produziert. Die Ausstrahlu­ng ist alles, nur nicht billig. Für 30 Sekunden werden rund sieben Millionen Dollar fällig, um ein Milliarden­publikum zu erreichen. Immerhin blieb der Preis im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Teurer Spaß

Um auf dem Zweitmarkt noch ein Ticket zu ergattern, benötigt man etwa 10.000 Dollar. Da Las Vegas über rund 150.000 Hotelzimme­r verfügt, sind die Preise nicht ganz so exorbitant. 900 Dollar pro Nacht sollte man allerdings schon einplanen. Am Stadion parken kann man dafür für 100 Dollar. Der halbe Liter Bier kostet rund 20 Dollar, ein Hot Dog etwa 13. (ag./red.)

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[Kirby Lee/Reuters] Im Fokus: San Franciscos Quarterbac­k Brock Purdy.

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