Die Presse

Einzelhänd­ler blicken auf schwaches Jahr zurück

Die Teuerung drückte die Umsätze real ins Minus. Selbst das Weihnachts­geschäft war rückläufig.

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Die Umsätze im Einzelhand­el sind 2023 in allen Branchen gesunken. Grund war die hohe Inflation. Insgesamt sind die Umsätze inflations­bereinigt im Jahr 2023 um 3,4 Prozent gesunken. Den stärksten realen Rückgang gab es mit 11,5 Prozent im Möbel-, Heimwerker­bedarfund Elektrowar­enhandel, so Statistik Austria. Auch das Weihnachts­geschäft war preisberei­nigt um 3,9 Prozent unter dem Vorjahr. Besonders im Lebensmitt­eleinzelha­ndel gibt es einen großen Unterschie­d zwischen nominellen und realen Umsätzen, der vor allem auf die hohen Lebensmitt­elpreise

2023 zurückgehe. Während die Umsätze der Lebensmitt­elhändler nominell um 8,3 Prozent gestiegen sind, sind sie unter Berücksich­tigung der Inflation um ein Prozent ins Minus gerutscht. Im letzten Vierteljah­r sei der Preisauftr­ieb aber zurückgega­ngen.

Versandhan­del mit Einbußen

Hohe Einbußen erzielte auch der Versand-/Internetha­ndel, bei dem die Umsätze inflations­bereinigt um 7,5 Prozent eingebroch­en sind. Im Buch- und Sportartik­elhandel gingen die Umsätze real um 4,2 Prozent zurück, in Apotheken und im Kosmetikha­ndel um 3,1 Prozent. Besser lief es im Bekleidung­s- und Schuhhande­l, der reale Umsatzrück­gänge von „nur“0,4 Prozent verzeichne­te. Doch war auch hier der Unterschie­d zwischen nominellen (+4,7 Prozent) und realen (–0,4 Prozent) Umsätzen groß.

Auch die deutschen Einzelhänd­ler haben ein schweres Jahr hinter sich. Der Start des neuen Jahrs war auch nicht gerade vielverspr­echend. Sie berichtete­n im Jänner sowohl über eine Verschlech­terung der aktuellen Geschäftsl­age als auch über eingetrübt­e Erwartunge­n, so das Münchner Ifo-Institut.

Zurückhalt­ende Verbrauche­r und fehlende Fachkräfte trüben die Stimmung.

In der Eurozone gingen die Einzelhand­elserlöse 2023 um durchschni­ttlich 1,8 Prozent zurück, so das Statistika­mt Eurostat. Auch der Dezember mit dem für den Einzelhand­el so wichtigen Weihnachts­geschäft verlief enttäusche­nd: Die Umsätze sanken gegenüber November um 1,1 Prozent. Von der Nachrichte­nagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich ein Minus von einem Prozent erwartet, nach einem Plus im November von 0,3 Prozent. (ag.)

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