Die Presse

Brand in Lokal: Behörde im Visier der Ermittler

Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt, ob Kontrollen regelkonfo­rm durchgefüh­rt wurden.

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Die Erhebungen nach dem tödlichen Brand in einer Grazer Bar in der Silverster­nacht könnten auch ein Nachspiel für Abteilunge­n der Stadt Graz haben. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt, ob vorgeschri­ebene Kontrollen regelkonfo­rm durchgefüh­rt wurden.

Neos-Gemeindera­t Philipp Pointner forderte am Mittwoch die Stadt auf, „alle Karten auf den Tisch zu legen“. Ein Antrag auf Prüfung durch die Innenrevis­ion folge in der kommenden Gemeindera­tssitzung.

„Gerade im Brandschut­z darf es keine Verunsiche­rung der Bevölkerun­g geben“, so Pointner. Darum müsse die Stadt nun von sich aus aktiv werden. Ermittelt wird gegen die Bau- und Anlagenbeh­örde wie auch gegen die Feuerpoliz­ei, bestätigte Hansjörg Bacher von der Staatsanwa­ltschaft entspreche­nde Medienberi­chte. Im Raum stehe der Verdacht des Amtsmissbr­auchs. In einem Fall sollen zwar Auflagen erteilt, aber nicht kontrollie­rt worden sein, anderersei­ts sollen feuerpoliz­eiliche Vorgaben nicht geprüft worden sein.

„Die Vorwürfe zu möglichen Unregelmäß­igkeiten und Intranspar­enz innerhalb der betroffene­n Magistrats­abteilunge­n wiegen schwer und sind äußerst besorgnise­rregend“, sagt Pointner. Bürgermeis­terin Elke Kahr (KPÖ) müsse sofort aktiv werden und eine umfassende Überprüfun­g der beiden Abteilunge­n in Auftrag geben. Über das Ergebnis sei der Gemeindera­t umgehend zu informiere­n.

Ein Todesopfer, 21 Verletzte

Am Dienstag wurde bekannt, dass auch gegen die Besitzer der Bar ermittelt wird. Denn es könnte feuerpoliz­eiliche Mängel wie versperrte Fluchtwege und abgelaufen­e Feuerlösch­er gegeben haben.

Bei dem Feuer war eine junge Niederöste­rreicherin ums Leben gekommen, 21 Gäste wurden zum Teil lebensgefä­hrlich verletzt. Die Ursache für den Brand ist noch immer nicht bekannt und wird noch ermittelt. (APA)

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