„Du bist, was du isst“: Jedes Bisschen zählt
Vegane Ernährung wäre für Gesundheit und Klima gut, aber es scheitert an der Umsetzung.
Es gibt so Dinge, von denen weiß man ohnehin, dass sie einem selbst und der Umwelt guttun würden. Wenn man die eigene Annahme dann aber wissenschaftlich bestätigt und noch dazu in eindrücklich inszenierter Netflix-Manier präsentiert bekommt, nimmt man sie trotzdem deutlich ernster. Denn es wäre natürlich gut, so denkt man sich dann, sich auch daran zu halten.
So ging es mir Anfang des Jahres mit der StanfordStudie zu pflanzenbasierter Ernährung, die demnach nicht nur gesünder macht, sondern sogar das Altern verlangsamen soll. Die Studie erreichte mich in Form einer Netflix-Serie, bei der auch die Vorteile von veganer Ernährung für das Klima Thema waren. Und das pünktlich zum Start von Veganuary – also jener Challenge, bei der man sich den ganzen Jänner über ausschließlich vegan ernährt. Wer sich daran versucht hat, kennt vielleicht den dazugehörigen Spießrutenlauf im Supermarkt. Man muss regelrecht zur Detektivin werden, um sicherzugehen, dass ein Produkt wirklich vegan ist. Auch dort, wo man keine tierischen Zutaten erwartet, sollte man genau schauen. Zum Beispiel bei Chips oder dunkler Schokolade. Zum Glück gibt es aber auch unabsichtlich pflanzliche Produkte. Hierzulande zählen wohl Mannerschnitten zu den beliebtesten zufälligerweise veganen Schmankerln. Es scheitert also nicht am Angebot, man muss allerdings Zeit investieren und sich informieren.
Der Veganuary ist nun also vorbei, und meine veganen Ambitionen sind ehrlich gesagt schon lang vor dem 31. wieder abgeebbt. Zu hundert Prozent vegan zu essen ist mir sowieso eine Nummer zu groß. Stattdessen versuche ich, pflanzenbasierte Gerichte und Snacks vermehrt in meine mittlerweile weitgehend vegetarische Ernährung einzubauen. Wie so oft muss es wohl auch hier heißen: Jedes kleine Bisschen zählt.