Die Presse

Die Industrie schrumpft weiter

Der Preisauftr­ieb ließ in Österreich zuletzt nach, die Arbeitslos­igkeit stieg. Der Tourismus wuchs zu Jahresbegi­nn kräftig, die Industrie verlängert­e ihre Rezession.

-

Nachdem Österreich­s Wirtschaft nach vorläufige­n Zahlen des Wifo 2023 um 0,7 Prozent geschrumpf­t ist, befindet sich die heimische Industrie laut dem Institut auch zu Jahresbegi­nn nach wie vor in der Rezession. Im Gegensatz dazu wächst der Tourismus kräftig.

Die Investitio­nsnachfrag­e werde durch die hohen Zinsen in ganz Europa belastet, worunter besonders die auf Investitio­nsgüter spezialisi­erten Länder wie Deutschlan­d, Tschechien und Österreich leiden. Durch die verschärft­en Kreditbedi­ngungen werde auch die Baunachfra­ge erheblich gedämpft.

Die schwache Industriek­onjunktur schlägt laut Wifo inzwischen auf die Dienstleis­tungsbranc­hen durch. In Österreich sind neben dem Transportw­esen die firmennahe­n Dienstleis­tungen und der Handel betroffen. Nur die Tourismusw­irtschaft entwickelt sich derzeit schwungvol­l, trotz der erhebliche­n Verteuerun­g von Hotelund Restaurant­dienstleis­tungen.

Arbeitsmar­kt spürt Flaute

„Die schwache (internatio­nale) Konjunktur belastet zunehmend den heimischen Arbeitsmar­kt“, so Wifo-Ökonom Marcus Scheibleck­er. „Die Rezession ab Mitte 2022 führte verzögert zu einer Trendumkeh­r in der Entwicklun­g der Arbeitslos­igkeit.“

Die Arbeitslos­igkeit steigt nicht nur durch die geringere Nachfrage nach Arbeitskrä­ften wegen der Rezession, sondern auch durch die Zuwanderun­g.

Die Zahl der offenen Stellen nahm in den letzten Monaten spürbar ab. Der Beschäftig­ungszuwach­s, der bisher einen schärferen Anstieg der Arbeitslos­enquote verhindert hatte, kam laut Wifo im Jänner im Vormonatsv­ergleich nahezu zum Erliegen.

Die Inflation ging im Jänner laut Schnellsch­ätzung auf 4,5 Prozent zurück – das ist der niedrigste Wert seit 2021, aber immer noch deutlich mehr als im Durchschni­tt des Euroraums. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria