Die Presse

Siemens: Trotz Flaute in China Ziele intakt

Die Zugsparte macht die Auftragssc­hwäche bei Digital Industries wett.

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München. Siemens kämpft gegen die Konjunktur­flaute in China. Sie ist der Grund dafür, dass das Aushängesc­hild des Münchner Technologi­ekonzerns, die Automatisi­erungsspar­te Digital Industries (DI), im ersten Quartal des Geschäftsj­ahres 2023/24 (per Ende September) ungewohnte Schwächen zeigte. Dort könne es bis ins zweite Halbjahr dauern, bis die Kunden ihre Lager geräumt hätten, sagte Siemens-Chef Roland Busch am Donnerstag vor der Hauptversa­mmlung in München. Der Tiefpunkt sei aber überwunden, ergänzte Finanzvors­tand Ralf Thomas. Auch in der Gebäudeund Infrastruk­tur-Technik (Smart Infrastruc­ture, SI) sei die Nachfrage in China verhalten. Die Ziele von Siemens für 2023/24 sehen beide aber nicht in Gefahr.

Im ersten Quartal (Oktober bis Dezember) ist der Umsatz auf vergleichb­arer Basis um sechs Prozent auf 18,4 Milliarden Euro gestiegen. Der Auftragsei­ngang erhöhte sich, anders als von Analysten erwartet, um zwei Prozent auf 22,3 Mrd. Euro. Der Nettogewin­n lag mit 2,55 (Vorjahr: 1,64)

Mrd. Euro sogar deutlich über den Prognosen der Experten. Die Siemens-Aktie gab am Donnerstag anfänglich um über ein Prozent nach, stieg später aber um knapp zwei Prozent.

Busch hält an Zugsparte fest

Den Gewinnspru­ng verdankte Siemens auch einem Sonderertr­ag von 479 Millionen Euro infolge der Übertragun­g eines Pakets von Siemens-Energy-Aktien an den eigenen Pensionsfo­nds. Das straucheln­de Geschäft der ehemaligen Energietec­hnik-Tochter wird künftig nicht mehr anteilig in der Gewinn- und Verlustrec­hnung von Siemens verbucht.

Im ersten Quartal brachen die Aufträge bei DI um ein Drittel ein, das Ergebnis um 20 Prozent. Allein aus China kamen 40 Prozent weniger Aufträge. Dafür war die Gebäude- und Infrastruk­turSparte Smart Infrastruc­ture stark wie nie zum Jahresauft­akt. Ihr Gewinn reichte fast an den von DI heran. Vorstandsc­hef Busch bekannte sich erneut zur Zugsparte, die weitaus geringere Renditen abwirft als DI und SI. (Reuters)

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