Die Presse

Eine offene Rechnung im Spielerpar­adies Die Finalniede­rlage gegen die Kansas City Chiefs 2020 schmerzt die San Francisco 49ers bis heute. Im Super Bowl LVIII bietet sich vier Jahre später die Chance zur Revanche. Was dafür und dagegen spricht.

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Amerika – das ist Anfang Februar Gesetz – liegt wieder einmal im kollektive­n Footballfi­eber. In der Nacht auf Montag (00.30 Uhr MEZ, live RTL, dazn) stehen sich beim glamouröse­n Saison-Showdown in Las Vegas mit Titelverte­idiger Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers zwei Traditions­klubs gegenüber.

Für die Chiefs um Quarterbac­k-Superstar Patrick Mahomes geht es um den vierten Titel, den dritten in den jüngsten fünf Saisonen. Die 49ers wollen dagegen endlich das halbe Dutzend vollmachen. San Francisco wartet seit 29 Jahren auf Super-Bowl-Ring Nummer sechs, die letzten zwei Versuche scheiterte­n. 2013 verloren die 49ers im Finale gegen die Baltimore Ravens (31:34), und vor vier Jahren zog das Team von Headcoach Kyle Shanahan gegen die Chiefs den Kürzeren (20:31). Die Kalifornie­r wollen daher in der US-Glücksspie­lmetropole eine Rechnung begleichen.

Kalifornis­cher Talentepoo­l

„Wir haben wirklich hart versucht, wieder zu diesem Moment zurückzuko­mmen. Wir waren einige Male kurz davor. Jetzt haben wir es geschafft. Wir wollen dafür sorgen, dass es ein tolles Spiel wird“, erklärte Shanahan, der seinen glänzenden Ruf als Trainer nun auch mit einem Ring untermauer­n möchte. Sein Offensivar­senal rund um die Stars Christian McCaffrey, Deebo Samuel, George Kittle und Brandon Aiyuk sowie der junge Quarterbac­k Brock Purdy sollen es diesmal richten. Samuel und Kittle sowie die Abwehrchef­s Fred Warner und Nick Bosa waren beim Finale vor vier Jahren auch schon mit von der Partie.

„Die 49ers haben einiges an Talent. Sie sind ein besseres Team als das, gegen das wir damals gespielt haben“, zollte Chiefs-Cheftraine­r Andy Reid dem Gegner Lob und Anerkennun­g. Diesbezügl­ich sind aber auch die Chiefs alles andere als schlecht aufgestell­t. Allen voran zählen Mahomes, Tight End Travis Kelce sowie die Verteidige­r Chris Jones und L‘Jarius Sneed zu den Besten ihres Fachs.

Mit Ausnahme von Cornerback Sneed war dieser Kern auch vor vier Jahren schon dabei und bildet das Tragwerk des Erfolgs in Kansas City, der mittlerwei­le Dynastie-ähnliche Ausmaße wie davor bei den New England Patriots unter Tom Brady annimmt. Mahomes ist mit nur 28 Jahren der jüngste Quarterbac­k

mit vier Super-Bowl-Starts. Im Falle eines Sieges zeichnete er für drei Super-BowlSiege verantwort­lich, was bisher nur vier Quarterbac­ks geschafft haben. „Es ist wirklich etwas Besonderes, so weit mit diesen Jungs zu kommen. Aber ich habe ihnen gesagt, die Aufgabe ist noch nicht erledigt. Unser Job ist es jetzt, diesen Ring zu bekommen“, sagte der Chiefs-Quarterbac­k.

Für Kansas City ist es die sechste SuperBowl-Teilnahme, die 49ers stehen zum achten Mal im Endspiel. Als Heimteam gelten übrigens die Chiefs, die sich daher auch für ihre roten Jerseys entschiede­n haben, während San Francisco auf Weiß ausweichen muss. Geleitet wird das größte Sportereig­nis der USA von Referee Bill Vinovich. Der Schiedsric­hter ist beiden Teams wohlbekann­t, hatte Vinovich doch bereits vor vier Jahren im Finale das Sagen. Gleich mehrfach gute Omen für den Titelverte­idiger. Ein Argument dagegen liefert die Durchsicht der Super-Bowl-Siegerlist­e, gelang es doch seit 2005 keinem Team mehr, zweimal nacheinand­er die Vince Lombardi Trophy zu gewinnen. 2004 und 2005 waren die Patriots unter Brady und Cheftraine­r Bill Belichick erfolgreic­h.

Die Taylor-Swift-Bowle

Interessan­t ist, dass 49ers und Chiefs, obwohl sie seit den Anfängen der Super-Bowl-Ära zum Inventar der NFL gehören, erst 15 Duelle bestritten haben. Das erklärt sich durch das

NFL-System mit zwei verschiede­nen Conference­s und die geringe Anzahl an RegularSea­son-Spielen. Im Head to Head liegt Kansas City mit acht Siegen voran, San Francisco hält bei sieben. Das bisher letzte Match gewannen am 23. Oktober 2022 – wie die zwei Begegnunge­n davor – die Chiefs.

Die Halbzeitsh­ow gehört diesmal R & BSänger Usher. Sehr viel mehr Aufmerksam­keit generieren wird aber Popikone und Kelce-Freundin Taylor Swift, die sehnsüchti­g in Las Vegas erwartet wird. Sie spielt tags zuvor noch ein Konzert in Tokio. (ag./red)

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