Warum jetzt alles für Gut-Behrami spricht
Während Mikaela Shiffrin weiter pausieren muss, kann Lara Gut-Behrami bereits dieses Wochenende die Gesamtweltcupführung erobern. Auch danach hält der Schweizer Skistar alle Trümpfe in der Hand.
In Andorra hat Lara Gut-Behrami die große Chance auf die Führung im Gesamtweltcup. Im morgigen Riesentorlauf von Soldeu steht die Schweizerin zwar nicht am Start, im heutigen Riesentorlauf (10.30/13.30 Uhr, live ORF 1) würde sie mit einem Sieg jedoch an Mikaela Shiffrin vorbeiziehen. Die USAmerikanerin liegt aktuell noch 95 Punkte voran, muss die Bewerbe an diesem Wochenende aufgrund einer Knieverletzung aber ebenso auslassen wie zuvor den Riesentorlauf am Kronplatz sowie eine Abfahrt und einen Super-G in Cortina d‘Ampezzo.
Wann Shiffrin zurückkehrt und welches Pensum sie dann fährt, ist offen. Dass sie sich in Dauerstress stürzen wird, ist nach ihren jüngsten Social-Media-Beiträgen nicht zu erwarten. Darin kritisierte die 28-Jährige den dichten Terminplan und merkte an, dass Müdigkeit bei den zuletzt gehäuft auftretenden Stürzen durchaus eine Rolle gespielt habe.
Sollte Shriffrin wider Erwarten schon nächste Woche in CransMontana
zurückkehren, um ihre Chancen auf den insgesamt sechsten Gesamtsieg zu wahren, spricht im Moment dennoch alles für GutBehrami. Die 32-Jährige, die 2015/ 16 ihre bislang einzige große Kristallkugel geholt hat, fährt seit Wochen in Hochform. Schon fünf Siege (u. a. jene im Kronplatz-RTL und Cortina-SG) und fünf weitere Podestplätze stehen in dieser Saison auf ihrer Habenseite. Nur zwei Siege fehlen noch, dann wäre ihre Bestmarke aus dem Winter 2013/14 eingestellt. „Ich hoffe, ich kann weiter so fahren wie jetzt, dann wird auch Soldeu überwältigend“, sagte sie unlängst.
Speed-Rennen als Trumpf
Auch das ausständige Programm spielt Gut-Behrami in die Karten. Noch vier Abfahrten sowie fünf Super-G sind geplant, in den SpeedDisziplinen ist sie klar über Shiffrin zu stellen. In den noch drei ausstehenden Riesentorläufen agieren beide Athletinnen aktuell auf einem ähnlichen Level. Im Slalom hätte Shiffrin deutlich bessere Chancen – jedoch stehen in dieser Disziplin nur noch drei Bewerbe am Programm.
Wer könnte außer Shiffrin und Gut-Behrami noch in den Kampf um den Gesamtweltcup eingreifen? Als Drittplatzierte liegt die Italienerin Federica Brignone schon 331 Punkte hinter der US-Amerikanerin bzw. 236 Punkte hinter der Schweizerin. Auf dem vierten sowie fünften Zwischenrang liegen mit Petra Vlhová (SVK) und Sofia Goggia (ITA) zwei Athletinnen, die ihre Saisonen aufgrund von Verletzungen bereits beenden mussten.
Als beste Österreicherin liegt Cornelia Hütter auf Gesamtrang acht. Die Speed-Spezialistin hofft aus der Ferne, dass ihre TechnikTeamkolleginnen in Soldeu einen Befreiungsschlag landen. Seit 28. Dezember 2019, als Katharina Liensberger in Lienz Dritte wurde, sind die ÖSV-Frauen im Riesentorlauf ohne Podestplatz.
Die Ski-Männer bestreiten in Bansko heute (9.30/12.30 Uhr, live ORF 1) ebenfalls einen Riesentorlauf. (red./ag.)