Die Presse

BIG-Chef Weiss verlässt das Unternehme­n

Hans-Peter Weiss geht im Herbst nach 13 Jahren an der Spitze des Staatskonz­erns.

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Wien. Hans-Peter Weiss verlässt die staatliche Bundesimmo­biliengese­llschaft BIG. Wie am Freitag bekannt gegeben wurde, geht der BIG-Chef mit 1. Oktober. Weiss verlässt das Unternehme­n auf eigenen Wunsch. Er will in die Privatwirt­schaft wechseln – zu „einer heimischen Unternehme­nsgruppe, um als Mitglied der Geschäftsl­eitung deren Beteiligun­gsverwaltu­ng zu verantwort­en“.

Weiss ist seit 2011 Chef der staatliche­n Bundesimmo­biliengese­llschaft, die mit rund 2000 Liegenscha­ften zu den größten Immobilien­eigentümer­n des Landes gehört. Operativ hat sich Weiss jedenfalls nichts vorzuwerfe­n: Der Wert der BIG-Immobilien wird heuer voraussich­tlich von 16,4 auf 17,4 Milliarden Euro steigen. Die Mieterlöse werden heuer ebenfalls um rund sieben Prozent steigen, von zuletzt 955 Millionen Euro.

Doch den BIG-Chef dürften mediale Berichte Mitte Dezember ins Mark getroffen haben. Damals wurde von seinem angebliche­n Naheverhäl­tnis zu René Benko berichtet, ebenso von angebliche­n Interventi­onsversuch­en seinerseit­s für einen Lehrling, der im Wiener Park Hyatt Hotel am Hof arbeiten wollte – die Immobilie gehört zu Benkos Signa-Imperium.

Kein Fehlverhal­ten

Der BIG-Aufsichtsr­at mit Christine Catasta an der Spitze hatte sich im Dezember flugs hinter Weiss gestellt, der die Vorwürfe in Abrede gestellt hatte. Trotzdem bestand der BIG-Chef damals darauf, einen Compliance­Experten zu beauftrage­n, der die Vorwürfe prüfen sollte. Dies ist bereits geschehen, laut Catasta wurde keinerlei Fehlverhal­ten festgestel­lt.

Hans-Peter Weiss soll dennoch die Entscheidu­ng getroffen haben, das Unternehme­n zu verlassen. Für die BIG ist das Timing einigermaß­en suboptimal: Co-Geschäftsf­ührer Wolfgang Gleissner geht im Frühjahr in Pension, per Mitte Mai wird UBM-Geschäftsf­ührer Gerald Beck ihm nachfolgen. (kor.)

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