Die Presse

Kurssprung bei AMS trotz weniger Umsatzes

Der Vorstand will die Trendwende für den Sensorenhe­rsteller schaffen. Die Aktie schnellt hoch.

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Der österreich­ische Sensorenhe­rsteller AMS Osram hatte im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr mit deutlich schwächere­n Ergebnisse­n zu kämpfen: Der Umsatz ging 2023 um 25 Prozent auf rund 3,6 Mrd. Euro zurück. Der größte Teil des Umsatzrück­gangs entfiel auf auslaufend­e Verträge für Sensoren und Chips für Smartphone­s, zudem verkaufte der Konzern Firmenteil­e mit rund 500 Millionen Euro Umsatz. Auch Wechselkur­seffekte haben laut AMS am Umsatz genagt. Apple galt einst als einer der wichtigste­n Kunden von AMS vor der Übernahme von Osram.

Auch der Verlust (nach den internatio­nalen Rechnungsl­egungsvors­chriften IFRS) weitete sich im abgelaufen­en Jahr aus: Er belief sich auf 1,6 Mrd. Euro, nach einem Minus von 444 Mio. Euro im Vorjahresz­eitraum. Nun gehe es darum, die Trendwende zu schaffen, sagt Vorstandsc­hef Aldo Kamper. Er wolle den Konzern zu einem fokussiert­en und effiziente­ren Unternehme­n machen. Im Vorjahr habe AMS Osram seine organisato­rische Neuaufstel­lung in Angriff genommen und auch Strukturen verschlank­t, was der Innovation­skraft helfen soll. Umsatzrück­gang erwartet

Die schwache Nachfrage aus der Medizintec­hnik und der Industrie werde den Konzern aber auch Anfang 2024 belasten, heißt es. Für das erste Quartal rechnet der Vorstand mit einem Umsatzrück­gang auf 800 bis 900 Mio. Euro. Erst im Dezember hat das Unternehme­n seinen Finanzieru­ngsplan in der Höhe von rund 2,2 Mrd. Euro abgeschlos­sen. Zweck war, die Bilanz zu stärken und anstehende Schulden in Angriff zu nehmen. Das Unternehme­n verfügt laut eigenen Angaben nun über Barmittel von rund 1,1 Mrd. Euro.

An der Börse schossen die Papiere von AMS rund 19 Prozent in die Höhe. Das Unternehme­n hatte zwar auch im vierten Quartal 2023 deutliche Umsatzeinb­ußen verzeichne­t, konnte jedoch die eigene Prognose erfüllen. JefferiesA­nalyst Janardan Menon rechnet für das zweite Halbjahr 2024 mit einer besseren Geschäftse­ntwicklung. (ag.)

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