Safari nach Mozambique: Die Tiere sind zurück
nalpark. Die kleine Siedlung beherbergt einige Ranger, Studenten, Verwaltungs- sowie wissenschaftliches Personal. Carr bewohnt ein recht adrettes Häuschen auf dem Gelände, und auf (anspruchslose) Touristen warten einfache Unterkünfte in Zelten.
Weit mehr Komfort bietet das „Wild Camp“, die derzeit einzige Touristenunterkunft im Kerngebiet. Hier empfängt die Gäste beste „Out of Africa“-Romantik: Sechs solide, mit bequemen Betten eingerichtete Safarizelte verstecken sich im Busch neben einem kleinen See. Herzlich werden wir vom Staff begrüßt: acht Personen (vom Ranger über den Koch bis zum bewaffneten Askari) für zwei Gäste! „Wir achten auf ungestörte Privatsphäre und empfangen immer nur eine einzelne Gruppe. Egal, wie klein diese ist“, erklärt Guide Silva. „Das heißt: Keine anderen Touristen sind derzeit im Nationalpark. Und auch wenn bald unsere zweite Lodge, das luxuriöse Muzemu Canvas Camp, eröffnet, werden nie mehr als fünf Safari-Jeeps pro Tag im Park unterwegs sein.“Das Areal ist größer als das Burgenland!
Nachhaltig
Die nächsten Tage gehören Game Drives, WalkingSafaris (in Begleitung bewaffneter Ranger), der Pangolin-(Schuppentier)-Rettungsstation und dem Projekt Gorongosa. Auf Pirschfahrten durch die abwechslungsreiche Steppen-, Seen- und Waldlandschaft mit imposanten Akazien und Gelbfieberbäumen erleben wir sehr viele verschiedene Tiere: neben Löwen Tausende Vertreter der verschiedenen Gazellen- und Antilopenarten, Büffel, Elefanten, Krokodile, Warzenschweine, Flusspferde und unzählige Vögel. Nach dem allabendlichen Sundowner erspähen wir nachtaktive Kleinsäuger, Mungos, Galagos (Bushbabys), Halbaffen und vieles mehr.
Im Chitengo-Hauptcamp taucht man in die Gorongosa-Erfolgsgeschichte ein. „Greg Carr‘s Wunder” (wie man in Mozambique sagt) nimmt einen gefangen und rührt einen zu Tränen. Neben den Renaturierungsmaßnahmen setzt man stark auf Green Economy (inklusive sanftem Tourismus).
Die Nationalparkverwaltung bezieht die Communitys in den Dörfern der Pufferzone rundum intensiv mit ein und beschäftigt rund 1600 Menschen. Weiters gibt es Ausbildungsinitiativen, neue Schulen, Frauen- und Gesundheitsförderung, landwirtschaftliche Projekte (Kaffee, Cashewnüsse, Honig), Wiederaufforstung sowie (wenn nötig) humanitäre Hilfe. Tatsächlich gilt Gorongosa als globales Musterbeispiel für nachhaltige, resiliente Entwicklung – und bietet sich als künftige Safaridestination an.
Stranddestination
Mozambique ist bis dato vor allem als Bade- und Tauchparadies mit einsamen, unberührten und weiten Sandstränden am Indischen Ozean und gesunden Korallenriffen ein Begriff: Auf dem 2700 Kilometer langen Küstenstreifen gibt es nur rund hundert Strandresorts. Touristisch am besten erschlossen sind die Strände im Süden: Im NobelBadeort Vilanculos mit dem vorgelagerten Bazaruto-Archipel hielt sogar schon die Spitzenhotellerie mit internationalen Topmarken und entsprechend hohen Preisen Einzug. Ponta do Ouro an der Grenze zu Swasiland (Eswatini) gilt als Partydestination und „Hausstrand“des benachbarten Südafrika.
Richtung Norden wird das Land immer unberührter – die Anreise aber immer mühsamer. Nördlich der Hafenstadt Nacala holpern wir mit vier Stunden „African massage“(für 90 Kilometer) zum EcoResort Nuarro Lodge (QuirimbaArchipel). Das Gerüttel ist dort aber rasch vergessen: Uns empfangen unendliche menschenleere weiße Sandstrände, ein unglaublich engagiertes Öko-Hotel und Begegnungen auf Augenhöhe mit den Bewohnern des benachbarten Fischerdorfs (das seit Errichtung der Nuarro Lodge von 1700 auf 3800 Bewohner angewachsen ist). Authentisches Afrika auch hier. Es ist ein Traum, wie im Bilderbuch. Als Gast fühlt man sich herzlich willkommen und genießt das gute Gefühl, mit seiner Reise einen winzig kleinen Beitrag zum Aufschwung dieses so schönen Landes zu leisten.