Russland soll Starlink nutzen
Der ukrainische Geheimdienst will russische Soldaten abgehört haben. Starlink-Chef Elon Musk bestreitet das.
Nach Angaben aus Kiew nutzen die russischen Truppen in der Ukraine den Satelliten-Internetdienst Starlink des US-Milliardärs Elon Musk. Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichte eine Audioaufnahme auf Telegram, bei der russische Fallschirmjäger die Aufstellung von Starlink-Terminals besprechen sollen. „Dies wird allmählich zum System“, zitierte die Nachrichtenseite RBC-Ukraine den Sprecher des militärischen Nachrichtendiensts Andrij Jusow zu der Nutzung von Starlink durch die russischen Streitkräfte.
In der vergangenen Woche waren in ukrainischen sozialen Netzwerken und Medien erstmals Gerüchte über die Nutzung des Satellitendiensts durch russische Truppen aufgetaucht. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor. Starlink wird von SpaceX betrieben. Das Unternehmen des Tesla-Chefs Musk hat in der vergangenen Woche erklärt, man habe keine Geschäftsbeziehungen mit Russland, und Starlink funktioniere dort nicht. Aus der Erklärung von Starlink ging allerdings nicht hervor, ob das Verbot auch für die Gebiete in der Ostund Südukraine gilt, die Russland im Jahr 2022 illegal annektiert hat und in denen Hunderttausende russische Soldaten stationiert sind. In der Vergangenheit hat Starlink die Nutzung von Internetdiensten in den von Russland besetzten Gebieten unterbunden.
Musk bestreitet Verkauf
Musk bekräftigte in einem Posting auf seinem Netzwerk X: „Nach unserem besten Wissen wurden keine Starlinks direkt oder indirekt an Russland verkauft.“Der StarlinkSatellitendienst ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Infrastruktur der Ukraine und stellt die Internetverbindung in den Kampfgebieten und darüber hinaus sicher. Die zunehmende Abhängigkeit des ukrainischen Militärs weckte auch die Bedenken seines Erfinders. Vergangenes Jahr gab Musk zu, dass er verhindert hatte, dass Starlink als Teil eines ukrainischen Angriffs auf einen russischen Marinestützpunkt auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt wurde. Diese Aussagen verärgerten wiederum Kiew. (APA/Bloomberg)