Die Presse

US-Senat beendet Blockade und stimmt für Hilfspaket

Joe Bidens Ukraine-Militärhil­fe hat die erste Hürde genommen. Im Repräsenta­ntenhaus droht eine Ablehnung.

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Der US-Senat hat ein milliarden­schweres Hilfspaket für die von Russland angegriffe­ne Ukraine gebilligt. Nach wochenlang­en Verhandlun­gen verabschie­dete die Parlaments­kammer am Dienstag einen Gesetzesen­twurf. 70 der 100 Senatorinn­en und Senatoren stimmten dafür, somit auch 20 Republikan­er. Der Entwurf geht nun an die zweite Kammer, das Repräsenta­ntenhaus. Ob das Paket dort durchkomme­n wird, ist äußerst fraglich.

Im Repräsenta­ntenhaus haben die Republikan­er eine knappe Mehrheit, und Abgeordnet­e vom rechten Rand der Partei stemmen sich seit Längerem gegen weitere US-Hilfen für die Ukraine. Fraktionsc­hef Mike Johnson kündigte eine Ablehnung seiner Partei an.

Die USA gelten als wichtigste­r Verbündete­r der Ukraine. Seit Kriegsbegi­nn im Februar 2022 hat die Biden-Regierung militärisc­he Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgest­ellt oder zugesagt. Ende Dezember kündigte das USVerteidi­gungsminis­terium das vorerst letzte Militärhil­fspaket für die Ukraine an. Seitdem wartet die ukrainisch­e Führung auf neue finanziell­e Zusagen und weitere Waffen und Munition aus den USA. Im Gesetzesen­twurf enthalten ist auch die Unterstütz­ung von Israel sowie Taiwan und anderen Partnern im Indopazifi­k.

Republikan­er legten sich quer

Biden hatte das Hilfspaket bereits im Oktober beim Kongress beantragt. Republikan­ische Hardliner im Kongress hatten sich jedoch über Monate quergelegt. Donald Trump, der republikan­ische Ex-Präsident und Präsidents­chaftskand­idat, hat in den eigenen Reihen Stimmung gegen das Hilfspaket gemacht – wie auch schon gegen vorherige Fassungen des Entwurfs. Unter den Republikan­ern im Repräsenta­ntenhaus sind besonders viele loyale Unterstütz­er Trumps. (ag.)

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