Weiskirchnerstraße: Von Gatsch und Gehsteigpflaster
Ach ja, das Miteinanderreden! Über Ämter und das Provisorische an Provisorien.
Durchs Reden kommen d’ Leut zamm“, sagt man gern. Und in der Tat: Was wären wir ohne Austausch von Information? Manchmal freilich hat’s mit dem Miteinanderreden seine ganz eigene Bewandtnis: vor allem dann, wenn hie tatsächlich Leut’ – und da Ämter und Behörden sind.
Nehmen wir als Beispiel eine Zuschrift, die mich jüngst erreicht hat: Herr P., aufmerksamer Beobachter stadtbildlicher Details, übermittelte mir Fotografien innerstädtischer Gehsteigpassagen, unter anderem in der Weiskirchnerstraße. Der Grund: Dort war im Zuge von Bauarbeiten die alte Pflasterung partiell abhandengekommen und durch etwas ersetzt worden, was Herr P. despektierlich „schwarzen Gatsch“nannte. Ein Blick auf die Bilder decouvrierte den bewussten „Gatsch“rasch als Asphalt, die Sorge, die Herrn P. bewegte, als verständlich: Würde dieser wenig ansehnliche Zustand womöglich – wie traditionell so manches Provisorium in Wien – zum Dauerzustand werden?
Meine Anfrage bei der Magistratsabteilung 28 brachte zügig Licht ins Gehsteigdunkel: „Um Verkehrsund Trittsicherheit zu jeder Zeit zu gewährleisten“, seien aufgrabende Firmen verpflichtet, „die Oberfläche unmittelbar nach Abschluss der Arbeiten provisorisch instand zu setzen“. Final dagegen müsse die Ausgestaltung der Oberflächen, so sie vordem gepflastert waren, „wieder in Pflasterbauweise erfolgen“. Die dazu erforderlichen Tätigkeiten würden allerdings aus wirtschaftlichen Gründen, und um Verkehrsbeeinträchtigungen gering zu halten, „lokal aufeinander abgestimmt und gesammelt umgesetzt“. Will sagen: mit einer gewissen Zeitverzögerung.
So weit, so erfreulich. Und wenn’s dann auch noch möglich wär, derlei Information Herrn P. und anderen Interessierten gleich an Ort und Baustelle auf einer Tafel zu vermitteln…